Gibt es Rochen in der Ostsee?

In diesem Beitrag gehen wir auf das Thema ein, ob es sein kann, dass Rochen in der Ostsee beobachtet wurden oder im Baltischen Meer heimisch sind. Zumeist kennt man diese Meereswesen aus tropischen und subtropischen Gegenden.

Jedoch sind Rochen auch in der Ostsee vertreten und einige Rochenarten sind in diesen Gewässern sogar heimisch. Sie gehören zu der Klasse der Knorpelfische. Das bedeutet, dass ihr Skelett aus Knorpel besteht und nicht wie üblich aus Knochen. Es gibt über 1.170 Knorpelarten. Dabei macht der Rochen rund die Hälfte aller Arten aus, etwa 630. Er ist in allen Weltmeeren anzutreffen und schwimmt bis in die Tiefsee.

Ein Rochen ,,schwebt“ durch die Tiefen der Meere.
Bild: Harald Schottner  / pixelio.de

So sehen Rochen aus

Rochen haben einen abgeflachten Körper, der mit dem Kopf und den großen Brustflossen verwachsen ist. Die Körperform ist rautenförmig, gefolgt von einem langen Schwanz. Die Augen und die Spritzlöcher, mit dem Ventil zum Atmen, sind auf der oberen Seite des Rochens. Er ist im übrigen farblich an den jeweiligen Lebensraum des Meerestieres angepasst. Auf der meist hellen Unterseite befinden sich, das Maul, die Nasenlöcher und zehn Kiemenspalten.

Die Unterseite eines Rochens.
Bild: Gerrit Schmit / pixelio.de

Welche Rochenarten sind in der Ostsee vertreten?

In der Ostsee konnte man mindestens fünf verschiede Rochenarten aufspüren. Zu diesen zählen:

  1. Sternrochen
  2. Kuckucksrochen
  3. Nagelrochen
  4. Gewöhnlicher Stechrochen
  5. Glattrochen

Tabelle der Rochen, die in der Ostsee vorkommen, der Größe nach sortiert (von am Größten, immer kleiner werdend):

NameWiss. BezeichnungGrößeGewichtAlter
Gewöhnlicher StechrochenDasyatis pastinaca250 cm75 kg20 Jahre
GlattrochenDipturus batis145 cm53 kg15-20 J.
NagelrochenRaja clavata120 cm9,9 kg15 J.
KuckucksrochenLeucoraja naevus70 cm3 kgunbekannt
SternrochenAmblyraja radiata60 cm2,3 kg28 J.
Größentabelle der Ostsee-Rochen

Wo kann man auf Rochen treffen?

Früher musste man im flachen Wasser am Strand darauf aufpassen, dass man nicht auf diese wundersamen Geschöpfe tritt. Doch bedauerlicherweise sind sie heutzutage kaum noch in Küstennähe zu finden. Sie sind stark vom Aussterben bedroht und verschwinden immer mehr aus unseren heimischen Gewässern.

Fakten über Rochen

Jagdverhalten von Rochen

Rochen haben zwei unterschiedliche Jagdmethoden. Zum einen graben sie sich im Sand des Meeresbodens ein und lauern ihrer Beute auf. Sie sind im vergrabenen Zustand quasi unsichtbar und attackieren ihre Opfer sobald diese in die Nähe kommen. Und zum anderen schweben sie elegant am Grund des Meeres entlang und suchen nach Nahrung. Wenn sie ein Opfer gefunden haben, dann überdecken sie dieses mit ihren breiten Brustflossen und hindern es somit an der Flucht. Zu ihren Nahrungsquellen gehören kleine Fische, Krebse und andere Krustentiere, Schnecken, Stachelhäuter, Plankton und Muscheln. Die harten Schalen von Krustentieren und Muscheln knacken sie mühelos mit ihren starken Zähnen.

Fortpflanzung von Rochen

Nur die sogenannten echten Rochen, die im übrigen keinen Stachel besitzen, legen Eier. Die übrigen Fischarten gebären ihre Jungen lebend. Das heißt allerdings, dass die Rochenbabys im inneren der Mutter aus den Eiern schlüpfen und von dort aus auf die Welt kommen.

Die größten Rochen

Die Mantarochen sind die größten Fische ihrer Art. Sie können bis zu 9 Meter lang werden und ein Gewicht von 3 Tonnen erreichen.

Wenn ein Rochen sich im Sand vergräbt, ist er unsichtbar.
Bild: DF7ZS / pixabay

Sind Rochen für Menschen gefährlich?

Alle in der Ostsee lebenden Rochenarten gehören zu der Familie der Echten Rochen. Es gibt nur eine Ausnahme, den Stech-oder auch Stachelrochen. Dieser gehört zu der Familie der Stechrochen und besitzt einen Stachel auf dem Schwanz. Der Stachel ist giftig und hat mehrere Widerhaken. Sollte sich der friedfertige Stachelrochen bedroht fühlen, dann peitscht er seinen Giftstachel über den Körper und über den Kopf hinweg und sticht damit seinen Gegner. Dabei tritt Gift aus der Spitze. Für Menschen ist das Toxikum im Normalfall nicht giftig. Es verursacht jedoch sehr starke, pulsierende bis stechende Schmerzen. Manche reagieren darauf mit Durchfall, Übelkeit, Schweißausbrüchen, Angstzuständen bis hin zu einem Schock.

Quellen und weitere Informationen

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