Welcher Fluss ist der Längste Europas?

In diesem Artikel möchten wir herausfinden, welcher Fluss der längste in Europa ist. Wir gehen auf die geographische Lage, die Länge und die Tiefe des Flusses ein.

Aber welcher Fluss ist nun der Längste im europäischen Raum. Es ist die Wolga. Dieser Fluss belegt Platz 17 auf der Liste der längsten Flüsse der Welt. Er ist fast 3.700 Kilometer lang und umfasst eine Fläche vom etwa 1,36 Millionen Quadratkilometer. Er ist damit der wasserreichste und längste Fluss in Europa. Außerdem ist er der längste Fluss der Erde, der keinen Abfluss ins Meer besitzt. Zumindest keinen Natürlichen. Die Wolga wird als Handelsweg in der Schifffahrt sehr geschätzt. Aber auch große Kreuzfahrtschiffe passieren die Wolga gerne.

Ein Kreuzfahrtschiff auf der Wolga.
Bild: BM / pixelio.de

Durch welche Länder fließt die Wolga?

Die Wolga fließt durch den westlichen Teil Russlands. Andere Länder Europas durchfließt sie nicht. Die Quelle der Wolga ist in einem kleinen Dorf in den Waldaihöhen bei Twer. Das liegt im Nordwesten von Moskau. Sie fließt zunächst östlich ins Landesinnere bis zur Stadt Kasan und macht dann einen Schlenker Richtung Süden, wo sie dann durch die großen Städte Samara, Saratov und Wolgograd (ehemals Stalingrad) fließt. Bis sie schließlich im Kaspischen Meer mündet. Das Kaspische Meer ist im Übrigen kein Meer, sondern ein Salzsee.

In den Waldaihöhen entspringt die Wolga (s. Markierung).
Bild: mapz.com

Wie tief und breit ist die Wolga?

Die Wolga hat eine Durchschnittstiefe von 5-8 Metern. Bei normalem Wasserstand kann sie vereinzelt eine maximale Tiefe von bis zu 25 Metern erreichen.

Die breiteste Stelle des Flusses befindet sich in der Mündung zum Kaspischen Meer. Dort trifft man auf eine Vielzahl von Armen und Nebengewässern, die alle in den Salzsee fließen. Einige Deltaarme haben eine Breite von bis zu 500 Metern.

Die typischen russischen Zuckerbäcker-Türme im Vordergrund der Wolga. Bild: Harald Gebel / pixelio.de

Zuflüsse der Wolga

In die Wolga münden über 200 größere Flüsse. Insgesamt sind es jedoch über 151.000 Bäche, Flüsse und kurzzeitige Wasserläufe.

In dieser Tabelle haben wir einige der größten und wichtigsten Nebenflüsse der Wolga zusammengestellt und der Größe nach sortiert:

NameLänge (km)
Kama1.805
Oka1.500
Wetluga889
Sura841
Großer Irgis675
Samara594
Mologa456
Unscha426
Swijaga375
Kostroma354
Twerza188
Dubna167
Scheksna139
Kotorosl132
Selischarowka36
Größentabelle der größten Nebenflüsse der Wolga.

Der Größte unter den Nebenflüssen, der Kama, ist der fünftgrößte Fluss in Europa.

Welche Tiere leben in dem Fluss?

In der Wolga trifft man auf reichhaltiges und verschiedenartiges Leben. Hauptsächlich sind dort Fischarten vertreten, wie zum Beispiel: Karpfen, Brassen Alande, Rotfedern, Güster und Rotaugen. Aber auch an Raubfischen fehlt es der Wolga nicht. Es kommen auch Hechte, Zander, Barsche, Welse, Rapfen und Döbel vor.

Man trifft aber auch auf verschiedene Froscharten.

Auch sehr interessante Wasserbewohner sind Fischotter, Nerze und Biber.

Fakten über die Wolga

Woher kommt die Kraft und Größe der Wolga?

Allein die Quelle reicht nicht aus, um so einen gigantischen Fluss zu erschaffen. Die Wassermassen kommen jedoch auch aus der Gegend der Quelle von Waldai. Außerdem entstehen sie aus dem Schnee, der vom Uralgebirge schmilzt und werden zusätzlich von dem Tiefenwasser der nordischen Urwälder gespeist. Natürlich tragen die Nebenflüsse den wohl größten Anteil dazu bei.

Künstliche Verbindungen

Die Wolga ist über den Wolga-Ostsee-Kanal mit der Ostsee verbunden. Dieser Kanal verläuft Richtung Westen. Allerdings gibt es bei diesem Kanal noch eine Abzweigung, die in das Weiße Meer führt. Die Abzweigung heißt: Weißmeer-Ostsee-Kanal. Über das Weiße Meer gelangt man weiter in das Nordpolarmeer. Eine weitere künstliche Verbindung führt über den Fluss Don in das Schwarze Meer und das Mittelmeer. Dabei handelt es sich um den Wolga-Don-Kanal.

Sehenswürdigkeiten unter Wasser

1935 bis 1940 ließ Stalin ein neues Wasserwerk bauen. Dazu musste die Wolga gestaut werden. Das führte zur Vernichtung von vielen Teilen des historischen Stadtgebietes Kaljasin. Alle sich dort befindlichen Kirchengebäude sind nun vollständig unter Wasser des Uglitscher Stausees. Nur der Glockenturm der Nikolaus-Kathedrale ist noch erhalten und steht auf einer kleinen Insel im Stausee. Die Ruine ist heute die Hauptsehenswürdigkeit Kaljasins.

Glockenturm der Nikolaus-Kathedrale auf einer Insel des Uglitscher Stausees.
Bild: BM / pixelio.de

Quellen und weitere Informationen

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