Gartenteich anlegen

In diesem Beitrag möchten wir auf wichtige Fragen rund um den Gartenteich und die richtige Planung eingehen.

Wer selbst einen Gartenteich ausheben und gestalten möchte, sollte im Vorfeld einige Dinge beachten. Die Planung ist dabei sehr wichtig. Wir haben einige Fragen aufgelistet, die man sich vor dem ersten Spatenstich stellen sollte.

  • Wo im Garten soll sich der Teich befinden?
  • Wie groß soll der Teich werden?
  • Führt ein Stromzugang zum Teich?
  • Wie soll die Ufergestaltung bzw. der Teichrand aussehen?

Das sind wichtige Fragen, die man vorab klären sollte, um eine reibungslose Teichanlage durchführen zu können.

Ein idyllischer Naturteich. Bild: J. F. Koller/ pixelio.de

Wo legt man den Teich am besten an?

Das ist die erste Frage, die man sich bei der Anlage eines Gartenteiches stellen sollte. Dabei ist folgendes zu beachten:

Gute Sicht auf den Teich

Die gewählte Stelle sollte gut einsehbar sein, falls man Kinder in der Familie hat, ist das besonders wichtig. Es könnte natürlich auch vorkommen, dass Unbefugte sich dem Teich nähern. Aber vor allem um einfach jederzeit die schöne Tier- und Pflanzenwelt bestaunen zu können.

Ausreichend Sonne und Schatten

Der Teich darf nicht den ganzen Tag über einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Das fördert den Algenwachstum. 5-6 Sonnenstunden am Tag sind optimal für das Leben am und im Teich. Hat man keinen halbschattigen Platz, so sollte man Sträucher, Büsche oder sonstige Schattenmöglichkeiten am Teich pflanzen.

Nicht direkt am Haus oder Nebengrundstück

Direkt am Haus liegen oft Leitungen, die beim Ausheben beschädigt werden könnten. Aber auch beim Überlaufen kann ein Haus Schäden davontragen. Sollte man einen Keller haben, so ist generell davon abzuraten, da auch undichte Stellen in der Teichfolie oder der Wanne dazu führen können, dass Wasser in den Keller gelangt. Es ist zwar nicht verboten, aber direkt am Grünstück vom Nachbarn einen Teich anlegen, sollte man nicht, denn auch hier könnte Wasser überlaufen und eventuell etwas auf dem anderen Grundstück beschädigen. Es kam auch schon vor, dass der Reichrand sich mit den Jahren verschoben und dadurch den Zaun beschädigt hat.

Ausreichend Platz zu Bäumen, Hecken und Sträuchern

Man sollte den Platz auch nicht direkt neben oder unter Bäumen, Hecken und Sträuchern wählen, da der Boden in dem Bereich von Wurzeln durchsetzt ist, die nicht nur bei den Ausgrabungen stören. Wurzeln können zu einem späteren Zeitpunkt die Folie schädigen oder das Becken anheben. Aber auch das Laub, das herunterfällt landet im Wasser. Wenn die Blätter nicht regelmäßig und zeitnah herausgefischt werden und verrotten, kommt das Teichwasser aus dem Gleichgewicht. Außerdem hat man im Herbst viel Arbeit damit.

Nicht im Windschatten

Der Bereich, wo der Gartenteich entstehen soll, sollte für den Wind gut erreichbar sein. Er leitet von Natur aus Sauerstoff ins Teichwasser. Außerdem mischt er das Wasser. So kann ein natürlicher Gasaustausch stattfinden. Der Kreislauf des Wassers wird gefördert und der Teich kippt nicht.

Wie groß soll und kann der Teich werden?

Teichbau ab 6 Quadratmetern

Man kann ein wenig rumprobieren, indem man sich die Form und Größe des Teiches mit einem Gartenschlauch oder Seil zurecht legt. Gefällt die Form und Größe nicht, dann kann man den Schlauch der eigenen Vorstellung anpassen und individuell verändern. Diese Art des Teichbaus sollte man wählen, wenn man einen Teich anlegen möchte, der mindestens 6 Quadratmeter groß werden soll. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Man muss keine starre Vorlage, wie eine Wanne nehmen und kann sich einen Teich bauen, der einzigartig ist. Außerdem sagt man, dass Teiche sich besser im biologischen Gleichgewicht halten können, wenn sie größer sind.

Hat man die endgültige Form des Teiches festgelegt, dann sollte man den Umriss entlang des Schlauches mit einem Spaten abtragen. So wie es auf dem Foto zu erkennen ist.

Zuerst macht man eine Ausschachtung entlang der Teichgrenze, wie auf der rechten Seite zu sehen ist.
Bild: Ina G.

Teichbau unter 6 Quadratmetern

Wenn man sich für einen kleinen Teich entscheidet, für den man eine Wanne nehmen kann, so benötigt man natürlich keinen Schlauch, sondern sollte die Umrisse der Wanne auf der Fläche markieren und dann die Erde abtragen. Man sollte sich bei einem fertigen Becken komplett daran orientieren, denn es sollte möglichst passgenau und in Waage eingesetzt werden.

Ein kleiner Gartenteich mit einer Wanne. Bild: siepmannH / pixelio.de

Führt eine Stromleitung zum Teich?

Warum benötigt man einen Stromzugang zum Teich? Diese Frage ist schnell beantwortet. Man kann einen Teich als großes Aquarium im Garten ansehen. Der Teich benötigt für die Reinigung des Wassers und die Versorgung der Wassertiere mit Sauerstoff eine Pumpe. Diese sorgt für die Zirkulation im Teich und befördert das Teichwasser zum Filter oder einem Bachlauf. Sie läuft meistens den ganzen Tag und die Nacht über, deshalb sollte man beim Kauf nicht nur auf die Durchflussmenge, sondern auch auf den Stromverbrauch achten.

Wie soll die Ufergestaltung bzw. der Teichrand aussehen?

Das sollte man auf alle Fälle schon im Vorfeld überlegen. Man muss sich nämlich um die Besorgung der richtigen Materialen kümmern, ansonsten muss man vielleicht pausieren. Im folgendem Beitrag haben wir einige Beispiele für die Gestaltung eines Teichrandes aufgeführt: LINK folgt!!!

Richtige Tiefe für einen Teich

Beim Anlegen des Teiches gibt es unterschiedliche Tiefen zu beachten. Es handelt sich dabei um verschiedene Pflanzzonen. Ein Teich sollte nicht nur einen Steilhang bis zum Grund haben. Er sollte im Allgemeinen nicht zu steil sein, denn sonst würde die Erde und sonstiges Material einfach runter rutschen. Aber auch Tiere, wie Frösche würden einen steilen Teich einfach herunterrutschen. Er sollte daher mehrere Stufen bis zur endgültigen Tiefe besitzen. Man kann sich das wie eine Treppe vorstellen, die so verläuft:

  1. Stufe oder Zone: 10-30 Zentimeter tiefe Sumpfzone im Randbereich
  2. Stufe oder Zone: 30-50 Zentimeter tiefe Flachwasserzone für beispielsweise Schilf
  3. Stufe oder Zone: >50 Zentimeter tiefe Tiefzone für zum Beispiel Teich- und Seerosen

Wichtig: zu beachten ist, dass die Tiefzone mindestens eine Tiefe von 80 Zentimetern haben sollte, falls man Fische in den Teich setzt. Denn wenn der Teich flacher ist, können Fische in diesem nicht überwintern.

Mit einer Wasserwaage und einer Latte müssen die Tiefe der Pflanzzonen und das erforderliche Niveau der Teichränder überprüft werden. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, der regelmäßig während der Ausschachtung gemacht werden sollte, um möglichst wenig nacharbeiten zu müssen. Damit wird verhindert, dass Teichwasser an Stellen verloren geht, die zu tief liegen. Außerdem wird damit sichergestellt, dass der Teich am Ende in Waage ist.

Der Querschnitt eines Teiches. Man sollte ihn, wie auf der linken Seite ausschachten. Auf der rechten Seite ist er zu steil.
Bild: Pixabay/OpenClipart-Vectors

Erdoberfläche für die Folien präparieren

Damit die Teichfolie von Wurzeln oder noch herumliegenden Steinen nicht beschädigt wird, sollten diese vorab entfernt werden. Außerdem sollten alle Kanten der einzelnen Stufen beziehungsweise Zonen abgerundet werden. Das trägt ebenfalls dazu bei, dass die Folien nicht reißen. Es empfiehlt sich nun auf der gesamten ausgegrabenen Fläche eine 5- 10 cm dicke Sandschicht zu verteilen. Der Sand formt eine glatte Oberfläche, die genau richtig ist, um die Folien darauf zu legen. Der Sand dient sozusagen als Polster. Außerdem kann man mit dem Sand die Oberfläche so modellieren, wie man sie benötigt. Dazu kann man auch einen Spachtel benutzen.

Wenn man diese wichtigen Punkte durchgeführt hat, kann man das Teichvlies verlegen. Auf dem Schutzvlies wird im Anschluss die Teichfolie ausgerollt.

Was für eine Teichfolie nimmt man?

Es gibt viele verschiede Arten von Teichfolien. Am besten geeignet und am meisten verwendet werden jedoch:

EPDM Teichfolie

Auch bei dieser Variante gibt es Unterschiede. Meistens wird diese Folie für Dachdeckerarbeiten und Wasserbecken verwendet. Sie beinhaltet allerdings giftige Stoffe für Pflanzen und Teichbewohner. Deshalb muss man speziell darauf achten, dass man eine EPDM Teichfolie erwirbt, die für Teiche geeignet ist, damit die Lebewesen und Pflanzen darin keinen Schaden nehmen. Die Folie selbst besteht aus Gummi, das sehr elastisch und stark ist. Außerdem ist sie widerstandfähig gegen UV-Strahlung und sauren Regen, was die Folie von der Konkurrenz abhebt.

3D Teichfolie

Das ist auch eine EPDM Folie, die maßgeschneidert für die ausgehobene Teichgrube produziert wird. Dazu benötigt der Hersteller nur die Maße des Teiches und man selbst hat weniger Arbeit, da man nichts mehr anpassen muss. Es ist also eine elastische Wanne oder ein Becken aus Folie.

PVC Teichfolie

Die PVC Folie wird auch gerne verwendet, da man sie gut schweißen und leimen kann. Sie passt sich durch ihre Elastizität allen Ebenen gut an. Sie hält zwar viele Jahre, darf der direkten Sonneneinstrahlung jedoch nicht ausgesetzt werden.

Im direkten Vergleich von PVC- und EPDM Teichfolie, stellt man fest, dass Folie aus EPDM weicher, UV-beständiger und elastischer ist. Sie weist eine Dehnbarkeit von 300% auf.

Die Größe der Teichfolie ermitteln

Es gibt eine allgemeine Formel, die man für die Berechnung der Teichfolie anwenden kann:

Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 60 cm Randzugabe = Folienlänge

Teichbreite + 2 x Teichtiefe + 60 cm Randzugabe = Folienbreite

Das ist der einfachere Weg die Größe der Teichfolie und des Teichvlieses zu ermitteln. Der Rand ist notwendig, damit man später die Teichfolie gut befestigen kann.

Man kann sich aber auch eine sehr langes Maßband besorgen und die ausgehobene Grube damit messen. Dazu wird das Bandmaß in der Grube ausgelegt und jede Stufe wird dabei berücksichtigt.

Tipp: Die Folie lässt sich besser verlegen, wenn die Außentemperatur über 15 °C liegt.

Durch die wärmeren Temperaturen wird die Teichfolie flexibler. So kann man Falten besser verschwinden lassen. Auch Hohlräume kann man so leichter vermeiden, die die Teichfolie nur unnötig auf Spannung halten würden.

Rand befestigen bei Folienteich

  1. Variante: Die beiden Folien werden nun am besten mit einer Überlappung von etwa 30 Zentimetern über den Teichrand abgeschnitten. Man legt die Folie dabei in die am Anfang gemachte Randausschachtung. Der Rand kann dann in der Randgrube eingegraben werden. Damit wird verhindert, das die Folie nachrutscht. Man sollte dabei allerdings immer darauf achten, dass das Ufer höher liegt als die ,,Umgebung“, also beispielsweise eine Wiese, ein Weg oder Steinbeet. Denn wenn es nicht so ist, dann kann bei Regen umliegendes Material in den Teich geschwemmt werden und das biologische Gleichgewicht stören.

2. Variante: Eine Kapillarsperre ist eine sehr gute Möglichkeit die beiden Folien zu befestigen. Wenn die Kapillarsperre einmal rund um den Teich aufgestellt ist, dann kann man die Folien einfach darüber legen und festschrauben.

3. Variante: Man legt die Teichfolie in die eine Randausschachtung und verteilt darauf Zement. Dann verlegt man auf dem Zement Pflastersteine. Selbstverständlich erfolgt dies immer in kleinen Etappen. Damit die Folie während des Verlegens nicht abrutscht, kann man die Folie mit den Pflastersteinen sichern.

Tipps für das Ausheben des Teiches

Der einfachste Weg, um eine Grube auszuheben, ist es sich einen Bagger zu leihen und damit zu arbeiten. Alles mit der Schaufel oder dem Spaten auszuheben kostet viel Zeit, ist aufwendig und kraftraubend. Aber für kleine Teiche kann man auch den schwierigeren Weg nehmen. Mit einer Spitzhacke kann man den Boden vorab lockern.

Ein Bagger erleichtert die Arbeit immens. Bild: Marlis Dülsen / pixelio.de 

Abtransport der Gartenerde

Der Aushub eines Teiches wird oft unterschätzt. Es fällt viel mehr Erde an, als man zumeist erwartet. Wenn man sich bereits vor dem Frühling, also etwa im Februar an die Arbeit macht, könnte man bei einem Landwirt anfragen, ob er die Erde benötigt und sie abholen möchte. Vor der Aussaat im Frühjahr haben einige Landwirte noch Bedarf an Muttererde.

Man kann natürlich auch eine Anzeige schalten und die Gartenerde zur Abholung anbieten.

Oder man mietet sich einen Anhänger und fährt alles selbst zum Wertstoffhof.

Was man noch machen kann, ist einen Bauern mit Hühnern zu fragen, ob er Erde benötigt. Denn Hühner buddeln viele Löcher und der Kleinviehzüchter benötigt dann Erde um diese wieder zu füllen. Falls man einen Bauern in der Nähe hat der Hühner hält, kann man sich mit ihm in Verbindung setzen und das Angebot machen Erde vorbei zu bringen.

Zubehör eines Teiches

Teichpumpe

Eine Teichpumpe wälzt das Wasser im Teich um. Man sagt, dass das gesamte Teichwasser innerhalb von zwei Stunden umgewälzt werden sollte. Das bedeutet, dass man sich eine Pumpe anschaffen sollte, die stündlich die Hälfe des Teiches schafft.

Teichfilter

Sie klären das Wasser des Teiches biologisch, mechanisch und naturchemisch. Damit werden Giftstoffe im Wasser gebunden und der Nährstoffhaushalt reguliert. Das Wasser bleibt damit klar und der Algenwachstum bleibt aus.

Wichtige Tipps rund um den Teich!!!

Keine Steine im Teichwasser

Steine sind als Dekorationselement sehr schön, aber im Teich haben sie nichts zu suchen. Denn wenn es im Sommer richtig heiß werden sollte, dann heizt sich so ein Stein sehr stark auf. Er speichert die Wärme sehr lange und gibt sie an die Umgebung ab. Für Lebewesen im Wasser bringt der Teich dann keine Abkühlung und es wird unangenehm heiß für die Wasserbewohner.

Quellen und weitere Informationen

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