Gibt es Krabben in der Nordsee?

In diesem Beitrag möchten wir auf das Thema eingehen, ob Krabben, die auch als See- oder Meerspinnen bezeichnet werden, schon einmal in der Nordsee gesichtet wurden oder dort eventuell sogar heimisch sind.

Krabben sind in fast allen Weltmeeren verbreitet. Auch in der Nordsee sind sie zu Hause. Es gibt über 6.800 verschiedene Arten dieser Meerestiere. Sie gehören zu den Zehnfußkrebsen. Und wie der Name schon sagt, sind bei ihnen 10 Extremitäten, wie Scheren und Beine ausgebildet. Sie sind sehr anpassungsfreudige Lebewesen, die in Salz- und in Süßwasser überleben können. Wobei die meisten Krabbenarten das Meer vorziehen. Auch bei der Nahrung sind sie nicht wählerisch und nehmen alles auf, was Ihnen in die Scheren kommt.

Eine typische Krabbenart mit ihrem bläulichen und kantigen Körper. Bild: Marieke Tacken / unsplash

So sehen Krabben aus

Krabben haben einen abgeflachten meist fünf- bis sechseckigen Körperbau. Die Schale ist glatt und regelmäßig mit weichen Bereichen. Ihnen wachsen ein Scherenpaar und 4 Beinpaare. Bei den meisten Krabben ist eine Schere stärker ausgebildet als die andere und somit auch kräftiger. Zumeist befindet sich diese Schere, die auch als Knackschere bezeichnet wird, auf der rechten Seite. Beide Scheren werden zur Nahrungssuche und Verwertung genutzt. Aber auch zur Verteidigung gegen Feinde und zum Kampf gegen Artgenossen, wenn es um die Begattung eines Weibchens geht. Die Augen einer Krabbe sitzen auf Augenstielen und bestehen aus bis zu 30.000 Einzelaugen. Die Augenstiele können unabhängig voneinander bewegt werden und ermöglichen so einen 360 Grad Blick. Durch eine Grube im gepanzerten Körper können die Augen zum Schutz eingeklappt werden. Außerdem besitzen sie zwischen den Augen ein Antennenpaar. Das Antennenpaar dient als Geruchs- und Tastsinn. Damit können sich Krabben im Dunkeln und im Hellen gleichermaßen gut orientieren.

Eine gewöhnliche Krabbe. Bei Schwimmkrabben ist das letzte Beinpaar zu paddelförmigen Beinen ausgebildet. Bild: canva

Diese Krabbenarten sind in der Nordsee heimisch

Folgende Krabbenarten wurden bereits in der Nordsee gesichtet:

  1. Gemeine Strandkrabbe
  2. Asiatische Strandkrabbe
  3. Wollhandkrabbe
  4. Gespensterkrabbe
  5. Stielaugenkrabbe
  6. einige Gattungen der Schwimmkrabbe, wie zum Beispiel die Breitfußkrabbe und die Samtkrabbe

Die Gemeine Strandkrabbe ist eine der weitverbreitetsten Krabbenarten auf der Welt und auch an der Nordsee ist sie diejenige, die am häufigsten vorkommt.

In dieser Tabelle haben wir zusätzlich zusammengetragen, wie groß diese Krabbenarten werden können:

NameWissenschaftliche BezeichnungKörpergröße
Gemeine StrandkrabbeCarcinus maenas8,6 cm
Asiatische StrandkrabbeHemigrapsus takanoi3,2 cm
WollhandkrabbeEriocheir sinensis7 cm
GespensterkrabbeMacropodia rostrata6 cm
StielaugenkrabbeGoneplax rhomboidesunbekannt
SchwimmkrabbeLiocarcinus holsatus6 cm
Größentabelle einiger Krabben, die in der Nordsee vorkommen

Das sind die Unterschiede zu Krebsen

Krebse…

  • sind meist größer als Krabben
  • eher rötlich als bläulich
  • sind rundlicher
  • haben eine rauere Schale, die ungleichförmig ist

Das fressen Krabben

Krabben sind, wie bereits erwähnt, nicht wählerisch, was ihre Nahrung betrifft. Sie werden als Allesfresser bezeichnet und nehmen auch alles zu sich. Zu ihren Futterquellen zählen: Aas, Kadaver, verschiedene Weichtiere, wie Quallen und Würmer. Fische, Stachelhäuter, Vielborster, einige Pflanzenarten und andere Krebstiere. Sogar vor Artgenossen machen sie nicht halt.

Sind Krabben für Menschen gefährlich?

Für uns Menschen sind Krabben, vor allem die Krabben der Nordsee, nicht gefährlich. Sie können uns bestenfalls mit den Scheren zwicken. Wenn sie sich bedroht fühlen, dann zeigen sie dem Gegenüber ihre Scheren und klappern drohend damit.

Die Angriffsposition einer Krabbe. Bild: Stefan Leupold / pixelio.de

Wissenswertes über Krabben

So schnell wie der Blitz

Krabben können bis zu einen Meter pro Sekunde zurücklegen. Dabei laufen sie allerdings nicht vorwärts, sondern seitwärts. Das ist körperlich bedingt ihre schnellste Fortbewegungsmethode.

Gute Anpassungsfähigkeit

Obwohl Krabben Kiemen besitzen, können sie mehrere Stunden an Land überleben. Das schaffen sie dadurch, dass sie einen Wasservorrat mit sich führen. Diesen können sie unter ihrem Panzer in den Kiemenkammern bei sich tragen. So werden ihre Kiemen feucht gehalten, solange sie den Sauerstoff an Land atmen.

Ungewöhnliche Verteidigungsmethode

Bei Gefahr können Krabben ihre Beine und Scheren abwerfen. Auch wenn eine Beschädigung an diesen Körperteilen vorliegt, entledigen sie sich dieser. Da sich diese Lebewesen häuten, werden die fehlenden Organe, im Laufe der Häutungen nachgebildet. Sollte die massigere Knackschere verloren gehen, dann kann die Krabbe auch die andere noch verbleibende Schere, zu der stärken Schere ausbilden.

Die Schwangerschaft

Weibchen haben eine Art Hohlraum an der Bauchseite, in der sie befruchtete Eier tragen bis die Larven schlüpfen. Es können bis zu 185.000 Eier von weiblichen Krabben aufgenommen werden. Das Austragen der jungen Krabben kann bis zu vier Monate dauern.

Quellen und weitere Informationen:

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