Gibt es Robben in der Ostsee?

In diesem Artikel möchten wir offenlegen, ob es Robben im Baltischen Meer gibt. Sind sie dort eventuell sogar heimisch oder besuchen sie es nur zu bestimmten Jahreszeiten oder Zwecken?

Um gleich vorweg die Frage zu beantworten: Ja, es gibt Robben in und an der Ostsee. Es wurden dort drei, von den insgesamt 34 Robbenarten, gesichtet. Und sie sind nicht nur zu Besuch oder auf Durchreise, sie leben in diesen Gewässern, denn sie vermehren sich dort. Sie bevorzugen Sandbänke, aber auch geschützte Felsküsten suchen sie auf.

Eine Kegelrobbe mit ihrem typischen kegelförmigen Kopf. Bild: Carolin Schwarzbach  / pixelio.de

Welche Robbenarten leben an den Ostseeküsten?

Man kann folgende Robbenarten in der Ostsee beobachten:

  1. Ringelrobben
  2. Kegelrobben
  3. Seehunde

Wobei Seehunde eine Seltenheit in der Ostsee sind. Es gibt schätzungsweise nur etwa 250 von diesen Meeresbewohnern in diesem Binnenmeer.

Ein Seehund. Bild: Carolin Schwarzbach  / pixelio.de 

Welche Unterschiede gibt es zwischen den drei Robbenarten der Ostsee?

Seehunde und Ringelrobben sind sich äußerlich sehr ähnlich, nur das Fell und die Größe machen einen Unterschied aus. Das Fell der Ringelrobben weist kringelförmige Muster auf. Der Seehund hingegen hat ein unregelmäßig geflecktes Fell.

Die Kegelrobbe hat, im Vergleich zu dem Seehund und der Ringelrobbe, einen spitz zulaufenden Kopf, wie ein Kegel. Seehunde und Ringelrobben besitzen eher rundlichere Köpfe.

In dieser Tabelle sind aussagekräftige Unterschiede in der Größe und dem Gewicht dieser Artgenossen aufgezeigt (der Größe nach sortiert, immer größer werdend):

NameWissenschaftliche BezeichnungGröße
(in Zentimetern)
Gewicht
(in Kilogramm)
Alter
(in Jahren)
RingelrobbePusa hispida140100über 40
SeehundPhoca vitulina170150ca. 40
KegelrobbeHalichoerus grypus250300ca.35
Größentabelle

Wo kann man Robben an der Ostsee sehen?

Am häufigsten werden Kegelobben auf der Insel: Die Greifswalder Oie, an den Stränden von Usedom und auf der Sandbank: Große Stubber gesichtet. An den Vorpommerschen Ostseeküsten scheinen sie sich besonders wohl zu fühlen.

Ringelrobben rücken nicht bis in die deutschen Küsten vor. Sie halten sich lieber im Finnischen und Bottnischen Meerbusen auf.

Und Seehunde findet man zumeist an den Stränden dänischer Inseln und im südlichen Teil Schwedens. Nur selten kommt es vor, dass sich Seehunde an deutschen Stränden verirren. Zumeist kann man sie dann an den Küsten zwischen Wismar und Warnemünde beobachten. Dort machen sie eine Pause im Sand oder auf Steinen oder schwimmen auch ab und zu in die Nähe eines Ufers.

Einige Ringelrobben mit den typischen Kringelmustern. Bild: Mana 5280 / unsplash

Sind Robben Säugetiere oder Fische?

Ist eine Robbe ein Fisch oder ein Säugetier? Auch wenn sie sich sehr viel im Wasser aufhalten, wie Fische, gibt es jedoch drei Merkmale, die den Unterschied zu einem Fisch ausmachen:

  1. Robben haben eine Lunge und müssen zum atmen an die Wasseroberfläche. Wohingegen Fische mit ihren Kiemen den Sauerstoff aus dem Wasser filtern können und nicht an die Luft müssen.
  2. Robben legen keine Eier, sondern bringen ihre Jungen lebend auf die Welt. Nach der Geburt werden die Schützlinge etwa 3 Wochen lang gesäugt. Danach sind sie auf sich alleine gestellt und zehren so lange von ihren Fettreserven, bis sie selbstständig auf die Jagd gehen können.
  3. Robben haben immer die gleiche Körpertemperatur. Fische hingegen passen sich der Temperatur des Wassers in ihrer Umgebung an.

Das Fressen Robben

Robben sind Raubtiere, die sich von Fleisch ernähren. Zu ihren Nahrungsquellen zählen: Fische, Krustentiere, Schnecken, Tintenfische, Krill und Pinguine. Sogar vor Artgenossen machen sie nicht halt.

Die Feinde einer Robbe

Zu den in freier Wildbahn lebenden natürlichen Feinden einer Robbe gehören: Haie, Wale und Eisbären.

Aber auch der Mensch stellt eine Bedrohung für die Robben dar. Durch Störungen und Verschmutzung des Meerwassers, wird der Lebensraum dieser Meerestiere gefährdet.

So schlafen Robben

Robben können im Wasser oder an Land schlafen. Im Wasser schlafen sie waagerecht oder aber auch senkrecht. Dabei treiben sie an der Wasseroberfläche. Da sie während des Schlafens nicht aktiv sind, können sie länger die Luft anhalten. Normalerweise halten es Robben etwa 15 Minuten im Wasser aus, ohne aufzutauchen. Aber es wurden auch Beobachtungen gemacht, bei denen Robben sich etwa eine halbe Stunde unter Wasser aufhielten.

Sind Robben für Menschen gefährlich?

Im Normallfall würde eine Robbe einen Menschen nicht grundlos angreifen. Kommt man dem Meeresbewohner jedoch zu nah und er fühlt sich bedroht, so kann er auch zubeißen. Das Gebiss eines solchen Tieres ist genauso wie bei einem Wolf. Abgesehen vom unangenehmen Schmerz und den Wunden, die man sich zuziehen kann, kann das Tier auch Krankheiten übertragen. Also sollte man, ob Mensch oder Hund, einen Mindestabstand von zwei Metern nicht unterschreiten.

Robben sind Raubtiere und haben dementsprechende Zähne im Maul. Bild: Manfred Richter / Pixabay

Quellen und weitere Informationen

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