Gibt es Robben in der Nordsee?

In diesem Artikel möchten wir offenlegen, ob es Robben in der Nordsee gibt. Sind sie dort eventuell sogar heimisch oder besuchen sie die See nur zu bestimmten Jahreszeiten oder Zwecken?

Um gleich vorweg die Frage zu beantworten: Ja, es gibt Robben in und an der Nordsee. Es wurden dort zwei, von den insgesamt 34 Robbenarten, gesichtet. Und sie sind nicht nur zu Besuch oder auf Durchreise, sie leben in diesen Gewässern, denn sie vermehren sich dort. Sie bevorzugen Sandbänke, aber auch geschützte Felsküsten suchen sie auf.

Eine Kegelrobbe hat eine für sich typische spitz zulaufende Kopfform. Bild: Carolin Schwarzbach  / pixelio.de

Welche Robbenarten leben an den Nordseeküsten?

Man kann folgende Robbenarten in der Nordsee beobachten:

  1. Kegelrobben
  2. Seehunde

Diese beiden Robben sind am meisten in der Nordsee verbreitet. Hin und wieder kann es vorkommen, dass sich ein anderer Artgenosse in die Nordsee verirrt, aber heimisch sind hier bekanntlich nur die Kegelrobben und Seehunde.

Ein Seehund am Strand.Bild: K. Gießelmann  / pixelio.de

Welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Robbenarten der Nordsee?

Die Kegelrobbe hat, im Vergleich zu dem Seehund, einen spitz zulaufenden Kopf, wie ein Kegel. Seehunde besitzen eher rundlichere Köpfe. Außerdem ist die Kegelrobbe massiger und größer als ein Seehund. Dafür können die kleineren und wendigeren Seehunde bis zu 30 Minuten lang tauchen und dabei in Tiefen von 200 Metern vordringen. Wohingegen Kegelrobben eine Tauchzeit von 20 Minuten bewerkstelligen und Tiefen von 140 Metern erreichen können.

In dieser Tabelle sind aussagekräftige Unterschiede in der Größe und dem Gewicht dieser Artgenossen aufgezeigt:

NameWissenschaftliche BezeichnungGröße
(in Zentimetern)
Gewicht
(in Kilogramm)
Alter
(in Jahren)
SeehundPhoca vitulina170150ca. 40
KegelrobbeHalichoerus grypus250300ca.35
Größentabelle

Wo kann man Robben in der Nordsee beobachten?

Es gibt an den deutschen Küsten viele Möglichkeiten eine Schiffstour zu den Sandbänken der Robben zu machen. Denn schließlich gibt es fast an der gesamten Nordseeküste Robbenbänke.

Eine der größten Sandbänke, auf der sich Seehunde tummeln, befindet sich circa 20 Kilometer vor Büsum. Auf diesen Liegeplätzen kann man bis zu 100 Seehunde auf einmal beobachten, wenn man Glück hat. Da man sich in der freien Wildbahn nie sicher sein kann, ob man auch wirklich auf Robben trifft, kann man alternativ auch eine Seehundstation besuchen. In Norddeich gibt es beispielsweise das Nationalpark-Haus oder in Friedrichskoog die Seehundstation Friedrichskoog. In diesen Anlagen werden kranke oder mutterlose Tiere gepflegt, bis sie wieder ins Meer zurück können.

Seehunde ruhen sich nach ihren Beutezügen auf einer Sandband bei Fano (Dänische Insel in der Nordsee, westlich von Jütland) aus.
Bild: Gerhard Hermes  / pixelio.de

Sind Robben Säugetiere oder Fische?

Ist eine Robbe ein Fisch oder ein Säugetier? Auch wenn sie sich sehr viel im Wasser aufhält, wie ein Fische, gibt es jedoch drei Merkmale, die den Unterschied zu einem Fisch ausmachen:

  1. Robben haben eine Lunge und müssen zum atmen an die Wasseroberfläche. Wohingegen Fische mit ihren Kiemen den Sauerstoff aus dem Wasser filtern können und nicht an die Luft müssen.
  2. Robben legen keine Eier, sondern bringen ihre Jungen lebend auf die Welt. Nach der Geburt werden die Schützlinge etwa 3 Wochen lang gesäugt. Danach sind sie auf sich alleine gestellt und zehren so lange von ihren Fettreserven, bis sie selbstständig auf die Jagd gehen können.
  3. Robben haben immer die gleiche Körpertemperatur. Fische hingegen passen sich der Temperatur des Wassers in ihrer Umgebung an.

Das Fressen Robben

Robben sind Raubtiere, die sich von Fleisch ernähren. Zu ihren Nahrungsquellen zählen: Fische, Krustentiere, Schnecken, Tintenfische, Krill und Pinguine. Sogar vor Artgenossen machen sie nicht halt.

Die Feinde einer Robbe

Zu den in freier Wildbahn lebenden natürlichen Feinden einer Robbe gehören: Haie, Wale und Eisbären.

Aber auch der Mensch stellt eine Bedrohung für die Robben dar. Durch Störungen und Verschmutzung des Meerwassers, wird der Lebensraum dieser Meerestiere gefährdet.

So schlafen Robben

Robben können im Wasser oder an Land schlafen. Im Wasser schlafen sie waagerecht oder aber auch senkrecht. Dabei treiben sie an der Wasseroberfläche. Da sie während des Schlafens nicht aktiv sind, können sie länger die Luft anhalten. Normalerweise halten es Robben etwa 15 Minuten im Wasser aus, ohne aufzutauchen. Aber es wurden auch Beobachtungen gemacht, bei denen Robben sich etwa eine halbe Stunde unter Wasser aufhielten.

Sind Robben für Menschen gefährlich?

Im Normallfall würde eine Robbe einen Menschen nicht grundlos angreifen. Kommt man dem Meeresbewohner jedoch zu nah und er fühlt sich bedroht, so kann er auch zubeißen. Das Gebiss eines solchen Tieres ist genauso wie bei einem Wolf. Abgesehen vom unangenehmen Schmerz und den Wunden, die man sich zuziehen kann, kann das Tier auch Krankheiten übertragen. Also sollte man, ob Mensch oder Hund, einen Mindestabstand von zwei Metern nicht unterschreiten.

Robben sind Raubtiere und haben dementsprechende Zähne im Maul. Bild: Manfred Richter / Pixabay

Quellen und weitere Informationen

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