Alles über den Gardasee

In diesem Beitrag möchten wir über den eindrucksvollen Gardasee berichten. Wir möchten auf die geographische Lage eingehen und viele weitere interessante Dinge über den beliebten Urlaubsort berichten.

Dieses Bild wurde vom höchsten Berg gemacht, der an den Gardasee grenzt. Dem Monte Baldo.
Bild: Britta Lüdecke / pixelio.de

Wo liegt der Gardasee?

Der Gardasee liegt in Italien. Genau genommen liegt der See in Oberitalien. Er liegt neben den Alpen im Norden und wird dort von über 2.000 Meter hohen Bergen begrenzt. Im Gegensatz dazu liegt er im Süden bereits in der Tiefebene Norditaliens und wird dort von einer mediterranen Stimmung geprägt. Hier wachsen beispielsweise Olivenbäume, Mittelmeer-Zypressen und Palmen.

Der Gardasee wird von drei Provinzen Italiens umschlossen. Es handelt sich dabei um:

  1. Trient
  2. Verona
  3. Brescia

Diese drei Bezirke teilen sich die Verwaltung des Sees.

Der Gardasee ist, im Norden Italiens, markiert. Bild: mapz.com

Ist der Gardasee ein Meer oder ein See?

Auch wenn die Ufer des Gardasees den Stränden eines Meeres ziemlich ähnlich sehen, handelt es sich bei dem Gardasee um einen See. Er ist von allen Seiten von Land umschlossen und hat keinen direkten Wasseraustausch mit dem Ozeanoder Meer. Und wie die meisten Seen ist das Wasser im Gardasee süß und nicht salzig. Er wird hauptsächlich von dem Fluss Sarca versorgt. Dieser mündet im Norden bei Tobole in den See. Insgesamt gibt es 25 Zuflüsse, die den Gardasee erreichen. Der Fluss Mincio verlässt den Gardasee im Süden bei Peschiera del Garda und geht dann in den Fluss Po über.

Die Strände am Gardasee gleichen denen eines Meeres. Bild: Ray59 / pixelio.de

Wie groß ist der Gardasee?

Der Gardasee besitzt eine Fläche von etwa 370 Quadratkilometern. Im Vergleich ist die Insel Sylt nur etwa 100 Quadratkilometer groß, also nur knapp ein Drittel vom Gardasee. Der See hat ein Gesamtvolumen von etwa 49 Kubikkilometern. Damit ist der Gardasee der größte See Italiens. Die Länge des Sees beträgt circa 52 Kilometer. Im Norden ist er etwas schmaler gehalten. Hier befindet sich auch die schmalste Stelle des Sees, die etwa 4 Kilometer breit ist. Im Süden jedoch erreicht er eine Breite vom über 17 Kilometern. Würde man einmal um den See joggen wollen, so müsste man eine Strecke von fast 160 Kilometern zurücklegen. Also etwa 4 Marathone laufen.

Wie tief ist der Gardasee?

Der tiefste Punkt im Gardasee ist über 346 Meter tief. Darin könnte der Eiffelturm, der etwa 300 Meter hoch ist, komplett verschwinden. Die durchschnittliche Tiefe des Gardasees beträgt in etwa 133 Meter. Und der Wasserspiegel des Gardasees liegt 65 Meter über dem des Meeresspiegels.

Der Gardasee zwischen den Palmen am Strand fotografiert.
Bild: Alisha / pixelio.de

Gibt es Inseln auf dem Gardasee?

Der Gardasee ist so gewaltig groß, dass in der Mitte des Sees sogar einige Inseln Platz finden. Um genau zu sein befinden sich fünf Inseln im See. Es handelt sich dabei um:

  1. Isola del Garda
  2. Isola San Biagio (i Conigli zu deutsch: die Kaninchen)
  3. Isola di Trimelone
  4. Isola del Sogno
  5. Isola dell’Olivo

Allerdings sind nur vier der fünf Inseln befahrbar. Die Isola di Trimelone (3.) ist militärisches Sperrgebiet und für Touristen verboten. Die größte Insel unter den fünf ist die Isola del Garda (1.), auf die wir später näher eingehen.

Wie ist das Wetter am Gardasee?

Aufgrund der geografischen Lage wird das Klima des Sees als sub-mediterran bezeichnet. Das bedeutet, dass es heiße Sommer gibt, die eine Temperatur von knapp 30 Grad erreichen und milde Winter mit wenig Regen. Im Winter wird es durchschnittlich nur 7 Grad kalt. Das ist den nördlichen Bergen geschuldet, die die kalten Winde aus dem Norden abschirmen. Die Winde, die direkt am Gardasee herrschen, sind allerdings optimal für Surfer und Segler. Die Wassertemperatur beträgt auch im Hochsommer nicht mehr als etwa 19 Grad.

Auch im Herbst kann man am Gardasee wundervolles Wetter genießen.
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de 

Welche Fische und andere Wasserbewohner schwimmen im Gardasee?

Im Gardasee sind zahlreiche Fischarten, Krebstiere und Muscheln anzutreffen. Allerdings sind in etwa die Hälfte aller Wasserbewohner im Gardasee nicht heimisch. Die meisten Fische wurden absichtlich in dem See ausgesetzt. Krebse und Muscheln kamen zumeist unbeabsichtigt über den Boots- und Schiffverkehr in das Gewässer. Dort haben sie sich mittlerweile vermehrt und fühlen sich heimisch.

In dieser Tabelle ist eine Übersicht über einige Wasserbewohner des Gardasees zusammengestellt:

Nameheimischfremd
Karpfen+
Bodenseefelchen oder Lavaret+
Gardaseeforelle+
Regenbogenforelle+
Döbel+
Aal+
Hecht+
Flussbarsch+
Zander+
Forellenbarsch+
Rotauge+
Ukelein+
Finte+
Renke+
Schleie+
Flohkrebs+
Höckerflohkrebs+
Kamberkrebs+
Roter Amerikanischer Sumpfkrebs+
Wandermuschel+
Chinesische Teichmuschel+
Eine Tabelle über invasive und heimische Lebewesen des Gardasees.

Kann oder darf man am Gardasee angeln?

Am Gardasee ist das Angeln gestattet. Allerdings muss man einen gültigen Angelschein besitzen. Wenn man eine solche Lizenz vorlegen kann, dann erhält man einen Angelschein, der speziell für Touristen am Gardasee ausgestellt wird. Damit darf man dann 30 Tage lang fischen. Jeder Angler erhält diese Genehmigung zum Fischen nur einmal im Jahr.

Wissenswertes über den Gardasee

Etsch-Gardasee-Tunnel

1959 wurde ein Tunnel fertiggestellt, der das Hochwasser der Etsch in Italien regulieren sollte. Über ein Jahr später wurde er dann auch tatsächlich genutzt. Der künstliche Abflusskanal ist circa 10 Kilometer lang. Er kann bei einer Überflutung des Flusses Etsch, Wasser in den Gardasee weiterleiten. Damit wird der Wasserpegel der Etsch gesenkt und hauptsächlich die Stadt Verona vor einer Überflutung geschützt.

Einige Sehenswürdigkeiten rund um den Gardasee

Scaligerburg – Sirmione

Die Scaligerburg in der Provinz Sirmione, ist eine Wasserburg, die sich am südlichen Ufer des Gardasees befindet. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist bis heute noch gut erhalten. Der Blick auf den See ist, von den Türmen aus, sehr schön.

Grotten des Catull

Hierbei handelt es sich um Ruinen einer römischen Villa des 1. Jahrhunderts. Sie befinden sich ebenfalls am Südufer des Gardasees. Die Grotten des Catull werden als die größten Überreste einer römischen Villa betitelt. Das Mauerwerk misst eine Länge von 167 Metern und eine Breite von 105 Metern. Was in der Tat sehr beachtlich ist. Außerdem sind sie im Laufe der Zeit am wenigsten beschädigt worden und gealtert. Man hat von hier aus einen wundervollen Blick auf den See.

Scaligerburg – Malcesine

Bei der Scaligerburg handelt es sich um eine Höhenburg. Solche Burgen wurden früher auf natürlichen Erhöhungen gebaut. Man findet sie am Ostufer des Gardasees in der Provinz Verona. Diese Burg ist deshalb so bekannt, weil Goethe auf seiner italienischen Reise auf sie stieß und dann über sie schrieb. Auch von hier aus ist die Aussicht auf den Gardasee zauberhaft.

Isola del Garda

Auf der größten Insel im Gardasee kann man durch Parks und Gärten spazieren gehen und die Natur mit den wunderschönen Landschaften genießen. Die Villa auf der Insel gehört der Familie der Grafen Cavazza, die bis heute dort wohnen. Trotzdem werden auf der Insel Führungen angeboten. Manchmal werden dort auch Konzerte arrangiert.

Die Insel Isola del Garda mit der Villa. Bild: JUREC / pixelio.de

Aktivitäten, die man am Gardasee machen kann

Parco Natura Viva

Bei diesem Park handelt es sich um einen Zoo, einen Safaripark und einen Dinosaurierpark in einem. Man kann also Tiere zu Fuß entdecken oder auch eine Safari-Tour mit dem Auto machen. Man kann auch an anderen angebotenen Aktivitäten in diesem Familienpark teilnehmen. In diesem Park findet man mit Sicherheit Beschäftigung für den ganzen Tag mit der Familie.

Canevaworld

Das Canevaworld Resort ist ein Wasserpark, der am südöstlichen Ufer am Gardasee bei Verona liegt. Er ist über 300.000 Quadratmeter groß. Es gibt dort zahlreiche Wasseraktivitäten an denen man teilnehmen kann. Beispielsweise gibt es dort Wellenbäder in denen man surfen oder einfach nur die Wellen genießen kann. Aber auch spektakuläre Rutschen machen den Park aus. Selbstverständlich kann man sich dort aber auch während eines Entspannungsbades erholen.

Monte Baldo

Der höchste Berg, beziehungsweise ganzer Bergrücken, der an den Gardasee grenzt, ist der Monte Baldo. Einige Bergspitzen von ihm ragen weit über 2.000 Meter in den Himmel. Im Winter bietet dieser Berg ein sehr schönes Skigebiet und im Sommer werden die Schotterpisten als Downhillstrecken oder Wanderwege genutzt. Da man den Berg über eine Seilbahn gut erreichen kann, wird er auch oft von Gleitschirmfliegern aufgesucht. Außerdem ist die Aussicht vom Monte Baldo wunderschön.

Blick vom Monte Baldo. Bild: Ch. Bürger / pixelio.de  

Quellen und weitere Informationen

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