Ist das Tote Meer ein See oder ein Meer?

In diesem Beitrag möchten wir auf die Frage eingehen, ob es sich beim Toten Meer um einen See oder ein Meer handelt. Geht man von der Namensgebung aus sollte es sich offensichtlich um ein Meer handeln. Aber ist das auch so?

Nein. Bei dem Toten Meer handelt es sich um einen abflusslosen See. Wasser erhält der See vom Jordan, einem Fluss im Nahen Osten. Er ist etwa 900 Quadratkilometer groß. Vom nördlichsten- zum südlichsten Punkt weist er eine Länge von 90 Kilometern auf und von Osten nach Westen eine Breite von 17 Kilometern. Außerdem handelt es sich bei dem Toten Meer um einen Salzsee, der in zwei Teile getrennt ist. Einen südlichen- und einen nördlichen Teil.

Das Salz im Toten Meer ist gut sichtbar. Bild: I. Friedrich / pixelio.de

Das ist der Unterschied zwischen einem See und einem Meer

Grundsätzlich ist es so, dass ein Meer einen direkten Wasseraustausch mit Ozeanen und anderen Meeren vornimmt. Ein See hingegen macht das nur indirekt durch Regen und verdunstetem Wasser. Ein See hat also keine Verbindung, beispielsweise durch einen Fluss, zum Meer. Ein Meer ist immer salzig. Ein See hingegen ist in den meisten Fällen süß, es gibt allerdings auch Ausnahmen, wie zum Beispiel das Tote Meer. Außerdem ist ein See immer von Land umschlossen. Das Meer hingegen grenzt meist nur einseitig an Land und wird ansonsten vom Ozean oder anderen Meeren umfasst.

Wo liegt das Tote Meer?

Das Tote Meer befindet sich auf dem Afrikanischen Kontinent. Dort liegt der See in einer Senke und gehört zum Jordangraben.

Die Markierung zeigt auf das Tote Meer. Bild: mapz.com

Welche Länder grenzen an das Tote Meer?

Das Tote Meer grenzt an drei verschieden Länder im Nahen Osten. Dabei handelt es sich um:

  1. Israel
  2. Jordanien
  3. Westjordanien

Wie tief ist das Tote Meer?

Der Meeresspiegel des Toten Meeres liegt 428 Meter unter Normal Null. Die Tiefe des Sees beträgt etwa 380 Meter und der Seeboden des Toten Meeres liegt circa 800 Meter unter dem Meeresspiegel.

Gibt es Lebewesen im Toten Meer?

Man sagt zwar Totes Meer, aber dieser See ist nicht gänzlich tot. Auch wenn man darin keine Fische oder Säugetiere findet, sind dort verschiedene Mikroorganismen vertreten. Also ganz kleine Lebewesen, die man nur unter einem Mikroskop sehen kann.

Ist das Wasser des Toten Meeres giftig für den Menschen?

Das Wasser des Toten Meeres erweist sich als sehr gefährlich für den Menschen. Der Salzgehalt ist so hoch, dass man es auf keinen Fall trinken, verschlucken oder einatmen darf. Die darin enthaltenen Mineralien sind sehr giftig für den menschlichen Körper. Sollte man es jedoch trotzdem versehentlich zu sich nehmen, so kann es dazu kommen, dass man das mit seinem Leben bezahlt. Man sollte sich also schnellstens durch erbrechen davon befreien.

Wissenswertes über das Tote Meer

Tiefster See der Welt

Das Tote Meer ist der am tiefsten gelegene See der Erde. Das liegt daran, dass er in der tiefsten zugänglichen Landstelle, im Jordangraben, liegt. Kein anderer See auf der Erde liegt in einer solchen Senke.

Das Tote Meer wird immer kleiner

In den letzten 50 Jahren ist der nördliche Teil des Salzsees, durch Verdunstung und Entnahme von Wasser aus dem Jordanischen Fluss, um etwa 33 Prozent geschrumpft. Der Meeresspiegel des Sees sinkt jährlich etwa einen Meter. Wenn es in den nächsten 50 Jahren so weiter gehen sollte, dann wird von dem Salzsee nicht mehr viel übrig sein.

Hoher Salzgehalt

Der Salzgehalt des Toten Meeres liegt durchschnittlich bei etwa 28 Prozent und kann bis auf 33 Prozent steigen. Zum Vergleich liegt der Salzgehalt des salzigsten Meeres der Welt, dem Mittelmeer, bei durchschnittlich 3,8 Prozent. Die Dichte des Sees beträgt aufgrund des extrem hohen Salzgehaltes etwa 1,24 Kilogramm pro Liter Wasser.

Gefährliche Ufer des nördlichen Teils

Der Wasserspiegel sinkt immer weiter ab und das nachfließende Süßwasser wäscht die Umgebung des Salzsees immer mehr aus. Die Salzschicht löst sich auf und es entstehen immer mehr und mehr tiefe gefährliche Krater. Die großen Senklöcher verschluckten bereits ganze Obstplantagen, einen Campingplatz, einen Kiosk und ein Strandrestaurant. Man geht davon aus, dass sich durchschnittlich ein “Einsturtztrichter“ am Tag bildet.

Rettung naht

2018 wurde ein Projekt gestartet, dass vorsieht das Tote Meer zu erhalten. Es wird ein 300 Kilometer langer Kanal vom Roten Meer zum Toten Meer gegraben. Der Tote-Meer-Kanal. Das dadurch zugeführte Wasser soll den Meeresspiegel beibehalten. Außerdem soll das Gefälle zur Energiegewinnung verwendet werden. Das Projekt soll in 2022 fertig gestellt sein. Die Kosten dafür werden etwa 5 Milliarden US-Dollar betragen.

Gegensätze

Während im nördlichen Teil des Toten Meeres der Wasserpegel fast täglich abnimmt, steigt der Wasserspiegel im südliche Teil immer mehr an. Der Grund hierfür ist der Betrieb einer industriellen Mineralgewinnung. Dadurch lagern sich große Massen an Salz am Grund ab und lassen das Wasser immer höher steigen. Der Wasserspiegel steigt hier um etwa 20 Zentimeter pro Jahr.

Heilende Wirkung

Die Mineralien im Wasser des Toten Meeres sind sehr heilkräftig. Sie helfen Menschen mit Hautkrankheiten. Sogar die Krankenkassen sind von der Heilung überzeugt, sodass sie die Kosten für einen Kuraufenthalt an dem Salzsee übernehmen. Auch in Kosmetika werden die heilenden Substanzen eingesetzt.

Die Salzablagerungen und Verkrustungen am Strand des Toten Meeres sind meist sehr scharfkantig. Bild: Jan Simons / unsplash

Quellen und weitere Informationen

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