Gibt es Haie in der Ostsee?

Manch einer fragt sich, ob es auch in in unseren heimischen Meeren Haie gibt und ob es eventuell sogar gefährlich ist in der Ostsee baden zu gehen? Wir haben uns mit dem Thema auseinandergesetzt und möchten mit euch unsere Ergebnisse teilen.

Gibt es nun Haie in der Ostsee? Die Antwortet lautet: JA! Es gibt Haie in der Ostsee. Einige Quellen sprechen sogar davon, dass es über 30 verschiede Haiarten gibt. Dies ist jedoch nicht richtig. Ein wissenschaftlicher Nachweis besteht für 18 Arten. Auf 31 würde man nur kommen, wenn man auch die Knorpelfische, also Seekatzen und Rochen, einbeziehen würde. Die Haiarten, die im Baltischen Meer vorkommen, sind für Menschen allerdings harmlos.

Der größte Hai: Ein Walhai. (Bild: Olga Tsai / unsplash)

Welche Haie schwimmen in der Ostsee?

Die meisten Haie sind vorwiegend in der Nordsee zu finden. Es kommt jedoch vor, dass sich einige Haie, wie der Riesenhai, auch in den Meerengen des Kattegat und Skagerrak verirren.

Es gibt wissenschaftliche Nachweise darüber, dass über 18 Haiarten in der Ostsee entdeckt wurden. Entweder waren sie auf der Durchreise oder sind in den Gewässern heimisch. Einige davon wurden lediglich einmal gesichtet. Bei den verschiedenen Arten handelt es sich um (der Größe nach sortiert, von Groß immer kleiner werdend):

  1. Walhai
  2. Riesenhai
  3. Grönlandhai
  4. Gemeiner Fuchshai
  5. Stumpfnasen-/ Sechskiemerhai
  6. Glatter Hammerhai
  7. Weißspitzen Hochseehai
  8. Blauhai
  9. Nagelhai
  10. Heringshai
  11. Hundshai
  12. Meerengel
  13. Gefleckte Meersau
  14. Weißgefleckter Glatthai
  15. Kleingefleckter Katzenhai
  16. Fleckhai
  17. Dornhai
  18. Kleiner Schwarzer Dornhai

Wie groß können Haie in der Ostsee werden?

Der größte Hai, der in den Meerengen zwischen Ost-und Nordsee, gesichtet wurde, wird bis zu 13,7 Meter lang. Dabei handelt es sich um den Walhai. Der kleinste Hai, der Kleine Schwarze Dornhai, wird hingegen nur etwa 60 Zentimeter groß.

Alle Haiarten in der Ostsee nach Größe:

NameLängeLateinischer Begriff
Walhai12,7 mRhincodon typus
Riesenhai10 mCetorhinus maximus
Grönlandhai8 mSomniosus microcephalus
Gemeiner Fuchshai>7 mAlopias vulpinus
Stumpfnasen-/ Sechskiemerhai>5 mHexanchus griseus
Glatter Hammerhai4 mSphyrna zygaena
Weißspitzen-Hochseehai/
Hochsee-Weißflossenhai
3,9 mCarcharhinus longimanus
Blauhai3,83 mPrionace glauca
Nagelhai3,1 mEchinorhinus brucus
Heringshai3 mLamna nasus
Hundshai2 mGaleorhinus galeus
Meerengel/
Gemeiner Engelhai
1,8 mSquatina squatina
Gefleckte Meersau1,5 mOxynotus centrina
Weißgefleckter Glatthai1,4 mMustelus asterias
Kleingefleckter Katzenhai1 mScyliorhinus canicula
Fleckhai0,9 mGaleus melastomus
Dornhai0,8 mSqualus acanthias
Kleiner Schwarzer Dornhai0,6 mEtmopterus spinax
Tabelle aller Haiarten in der Ostsee
Zweitgrößter Hai: Der Riesenhai
Bild: David Mark / Pixabay

Wo genau in der Ostsee sind Haie zu finden?

Die größeren Haie, wie Walhai und Riesenhai, wurden nur in den Meerengen zwischen der Ostsee und der Nordsee gesehen. Bis hin zur Ostsee sind sie jedoch noch nicht gekommen.

Heringshaie, die auch kleiner weißer Hai genannt werden, sind im baltischen Meer angesiedelt und verbreitet.

Auch Dornhaie sind im westlichen Bereich der Ostsee beheimatet.

Einigen Ostseefischern gingen vor einigen Jahren ein Katzenhai (Lübecker Bucht) und ein Dornhai ins Netz.

Bei all den Haien handelt es sich um sehr scheue Tiere, die den Menschen meiden und in Strandnähe erst garnicht auftauchen.

Der Heringshai sieht dem weißen Hai zum Verwechseln ähnlich (Bild: Mariman Mesharrafa / unsplash)

Warum sind Haie keine Säugetiere?

Auch wenn einige Haie ihre Jungen lebend gebären sind sie noch lange keine Säugetiere. Haie haben wie Fische Kiemen und keine Lungen. Das heißt, dass sie zum atmen nicht auftauchen müssen, um nach Luft zu schnappen. Außerdem haben Säugetiere immer die gleiche Körpertemperatur. Haie und Fische können sich der Wassertemperatur in ihrer Umgebung anpassen.

Sind Haie für Menschen gefährlich?

Bis heute sind keine Haiangriffe in der Ostsee bekannt. Die dort angesiedelten Haie sind für Menschen ungefährlich. Sie sind scheu und meiden die Nähe von Menschen und Stränden. Und auch sonst sind Haie im Allgemeinen nicht gefährlich für Menschen. Es gibt natürlich Ausnahmen von denen man hört. Man sollte sich dabei jedoch vor Augen führen, dass es im Jahr etwa 10 Haiangriffe gibt, die meist nicht tödlich enden. Viel wahrscheinlicher ist es, dass ein Mensch von einer Kokosnuss oder einem Snackautomaten erschlagen wird oder einen Verkehrsunfall hat.

Was fressen diese Haie?

Walhaie und Riesenhaie filtern ihre Nahrung aus dem Meer. Sie ernähren sich von Krill, Krebslarven, Quallen, Sardinen, Makrelen, kleine Thunfische oder Kalmaren.

Grönlandhaie ernähren sich von Robben und Fischen.

Der Heringshai, der Hundshai, der Gemeine Fuchshai ernähren sich von kleinen bis mittelgroßen Fischen, wie Heringen, Sardinen und Makrelen.

Sechskiemerhaie oder auch Stumpfnasenhaie fressen Knochenfische, kleinere Knorpelfische, Krebsartige Tiere, Kopffüßer, Weichtiere, Seeigel, Aas und Meeressäuger.

Der Glatte Hammerhai und der Blauhai fressen Knochenfische, Rochen, Artgenossen, Kopffüßer sowie Krebstiere. Außerdem fressen sie Aas und Köder von Fischerleinen.

Der WeißspitzenHochseehai ernährt sich von Hochseefischen, wie Makrelen, Thunfischen, Schwertfischen und Barrakudas. Außerdem frisst er Meeresschildkröten, Delfine, Tintenfische, Meeresvögel, Krebse und Schnecken.

Nagelhaie haben ein großes Maul mit dem sie ihre Beute einsaugen, wenn sie ihren Schlund plötzlich öffnen. Sie nehmen dabei sowohl Fische, wie andere kleinere Haie, Plattfische, Heringe, Skorpionfische als auch Krebstiere, Kraken und Kalmare auf.

Gemeine Engelhaie ernähren sich von Plattfischen, Rochen, Weichtieren und Krebsen.

Die Gefleckte Meersau frisst vor allem Vielborster, Spitzwürmer, Knochenfische, Stachelhäuter und Krebstiere.

Auf dem Speiseplan des Weißgeflckten Glatthaies stehen Krebstiere und Mollusken.

Der Kleingefleckte Katzenhai jagt Krebs- und Weichtiere auf dem Meeresboden. Hauptsächlich sind das Garnelen, Krebse, Tintenfische, Kraken, Würmer, kleine Fische und Schnecken.

Die Nahrung eines Fleckhaies besteht aus Knochenfischen, Krebstieren, Kopffüßern, kleineren Knorpelfischen, Salpen, Spritzwürmern und Aas.

Bei den Dornhaien kann man beobachten, dass vor allem Heringe, Dorsche, Krebse, Tintenfische und Quallen zu ihrer Nahrung gehören.

Der Kleine Schwarze Dornhai frisst kleinere Fische, Kopffüßer und Krebstiere.

Quellen und weitere Informationen:

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