Gibt es Seeigel in der Ostsee?

Einige stellen sich die Frage, ob es Seeigel in unseren heimischen Gewässern gibt. Wir sind dieser Frage nachgegangen und zu folgendem Ergebnis gekommen.

Ja, es gibt diese meist stacheligen Meeresbewohner im Baltischen Meer. Sie sind dort sogar mehrfach vertreten. Ab und an findet man sie sogar am Strand beim Spazierengehen. Seeigel sind in allen Weltmeeren zu Hause. Sie gehören dem Stamm der Stachelhäuter an, genauso wie beispielsweise Seesterne und Seegurken. Man hat circa 950 Arten von Seeigeln nachweisen können. Die wundersamen Meeresgeschöpfe vertreten ein breites Farbspektrum. Sie können schwarz über violett bis gelb sein. Einige haben auch sehr auffällige Streifen an sich. Das sind meist die Exemplare ohne Stacheln bzw. mit nur kleinen Fortsätzen oder Wölbungen. Meeresforscher gehen davon aus, dass Seeigel zwischen 15 und 200 Jahre alt werden können.

Ein Regulärer Seeigel. Man kann deutlich die fünfstrahlige Anordnung des Körpers erkennen. Bild: Rigel / unsplash

So sehen Seeigel aus

Seeigel sind wirbellose Tiere. Ihre Innereien sind von einem Skelett umschlossen, welches wiederum von einer dünnen Hautschicht umgeben ist. Jeder dieser Meeresbewohner hat ein vereinfachtes Nervensystem, ohne Gehirn und Herz. Auch jegliche Sinnesorgane, wie Augen und Nase fehlen ihm. Sie besitzen allerdings tentakelähnliche Saugnäpfe, die ihnen als Füße dienen. Außerdem haben sie zwei Öffnungen im Körper. Die eine dient zur Nahrungsaufnahme und die Andere ist der Nahrungsausgang.

Im Allgemeinen werden Seeigel in zwei verschiedene Kategorien unterteilt. In die Regulären – und die Irregulären Seeigel.

Die Regulären Seeigel: Diese Lebensform besitzt die typischen langen Stacheln. Sie ist fast so rund wie ein Ball. Einige besitzen die Form eines Footballs. Jedoch kann man bei Ihnen kein Vorne oder Hinten feststellen. Sie haben, wie Seesterne, eine 5 strahlige Ausgangsform. Durch ihren Körperbau leben die Regulären Seeigel meist auf dem Meeresgrund, auf steinigen Flächen oder auf Korallen. Ihr Maul befindet sich unten und der Nahrungsausgang befindet sich auf der oberen Seite gegenüber von dem Maul.

Die Irregulären Seeigel: Diese Meeresbewohner sind im Vergleich zu den Regulären Seeigeln stark abgeflacht. Einige ähneln sogar einem Rochen, allerdings ohne Schwanz. Ihre Stacheln sind viel kürzer, aber von der Anzahl her nicht geringer. Außerdem sehen sie eher haarförmig aus und sind gebogen. Die Irregulären Seeigel haben ein Vorne und ein Hinten. Ihr Nahrungsausgang liegt seitlich oder an der Unterseite neben dem Maul. Ihr Körper ist so angepasst, dass sie im Sand oder Schlamm des Meeresbodens hausen.

Ein Irregulärer Seeigel wurde an den Strand gespült. Bild: Bluebudgie / pixabay

Diese Seeigelarten sind in der Ostsee vertreten

Folgende Seeigelarten wurden schon mehrfach in der Ostsee beobachtet:

  1. Essbarer Seeigel
  2. Sandseeigel
  3. Kleiner Seeigel
  4. Herzseeigel

In dieser Tabelle haben wir die Seeigel der Ostsee, der Größe nach sortiert. Von am größten immer kleiner werdend:

NameWiss. BegriffGröße
Essbarer SeeigelEchinus esculentus16 cm
Herz(see)igelSpatangoida4-6 cm
StrandseeigelPsammechinus miliaris5 cm
Kleiner SeeigelMinor Echinoidea3-10 cm
Größentabelle der Seeigel in der Ostsee

Was fressen Seeigel?

Seeigel ernähren sich zumeist von Algen, die sie von den Felsen unter Wasser herunterfressen. Einige unter ihnen fressen aber auch Muscheln, Seegurken, Schwämme und junge Fische.

Wer frisst Seeigel?

Zu den natürlichen Fressfeinden eines Seeigels gehören: Seesterne, Fische, Vögel, Krebse, Hummer, Krabben, Seeotter und Schnecken. Es gibt auch Berichte, in denen Polarfüchse als Feinde des Seeigels entlarvt wurden. Aber auch der Mensch sieht den Seeigel bereits als eine Delikatesse an.

Seeigel sind sehr farbenfroh. Bild: Scott Webb / unsplash

Sind Seeigel giftig?

Es gibt nur einige wenige Seeigelarten, die giftig und für den Menschen gefährlich sein können. Die meisten Arten rufen nur Verletzungen durch ihre Stacheln hervor. Tritt man zum Beispiel auf eine Seeigel drauf, dann brechen die Stacheln ab und verbleiben in der Haut. Man muss sie dann mit einer Pinzette entfernen oder ins Krankenhaus fahren und sich die abgebrochenen Spitzen dort entfernen lassen. Seeigel, die in der Ostsee leben, sind für uns Menschen allerdings alle ungefährlich. Es könnte natürlich etwas unangenehm werden, wenn man auf einen treten sollte.

Kann man Seeigel im Aquarium halten?

Es gibt einige Seeigelarten, die man im Aquarium halten kann. Die Haltung im Aquarium ist an sich unkompliziert. Man muss sich nicht einmal großartig um die Fütterung der Haustiere sorgen, denn Seeigel fressen bei ihrer Futtersuche, alles was übrig bleibt. Ob Reste vom Futter oder Algen, sie erfüllen quasi die Aufgabe des Müllschluckers. Bevor man sich dieses Tier zulegt, sollte man sich aber im Vorfeld darüber informieren, wie groß die Art des Seeigels werden kann. Eine weitere sehr wichtige Sache, die zu beachten ist wäre, dass man diese Fische niemals an die Luft lassen sollte. Denn diese Lebewesen haben viele Luftröhren an ihrem Körper und sollte Sauerstoff dort hinein gelangen, dann würden sie kläglich ersticken.

Quellen und weitere Informationen

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