Gibt es Seesterne in der Ostsee?

In diesem Beitrag erörtern wir das Vorkommen von Seesternen in der Ostsee. Man könnte meinen, dass das Wasser im Baltischen Meer eventuell zu kalt oder nicht salzig genug für diesen Meeresbewohner ist. Aber das wäre weit gefehlt.

Um nun die Frage nach dem Vorkommen von Seesternen in der Ostsee zu beantworten. Ja, es leben Seesterne in der Ostsee. Es gibt tausende Arten von Seesternen, aber nur einige Arten kommen in unseren heimischen Gewässern, der Ostsee, vor. Der Gemeine Seestern ist der bekannteste und weit verbreitetste unter seinen Artgenossen.

Er fühlt sich im Uferbereich bis in Tiefen von maximal 200 Metern wohl und bevorzugt Wasser mit einem Salzgehalt von mindestens 0,8 Prozent.

Neben ihm finden sich auch der nordische Kammstern, der gelbe Sonnenstern und der kurzarmige Seestern in den kalten Gewässern der Ostsee wieder. Es gibt eine Menge von diesen Stachelhäutern in dem Baltischen Meer. Über 6.300 Arten, um genauer zu sein. Zu Ihnen zählen unter anderem die Seesterne. Aber auch Schlangensterne, Seewalzen, Seeigel, Seelilien und Haarsterne.

Der gemeine Seestern.
Bild: Pedro Lastra

So sieht der Gemeine Seestern aus

So wie es der Name sagt, sieht er aus wie ein Stern, den man als Kind malt. Mit fünf Zacken. Im Normalfall haben die kleinen Meerestiere auch 5 Arme. In Ausnahmefällen können die Gemeinen Seesterne aber auch 6 entwickeln oder nur 4 Arme besitzen.

Seesterne haben keine Wirbelsäule. Außerdem fehlt ihnen ein Herz und ein Gehirn. Lediglich ein Nervensystem, dass den Körper steuert, besitzen sie. Auch Augen haben sie nicht, so wie man es kennt. Jedoch sitzen an den Enden der Arme mehrere Lichtsinneszellen, mit denen sie den Unterschied zwischen hell und dunkel in ihrem Umfeld wahrnehmen können. Ihr Körper ist meist rau, kann aber auch eine harte Struktur aufweisen. Auf der Unterseite befindet sich der Mund und die Saugfüßchen, mit denen sich das Meerestier fortbewegt.

Warum Seesterne massenweise an Strände gespült werden

Wenn die Seesterne saisonbedingt wandern, dann kommen sie der Küste näher. Kommen zu der Zeit dann kräftige Sturmböen und Winde vor, können diese die Meeresbewohner an den Strand spülen. Leider kommt es etwa einmal im Jahr an der Ostsee vor, dass man dieses unschöne Ereignis beobachten kann. Dann stranden viele tausende dieser Tiere und verenden.

Wie lange leben Seesterne?

Die bewundernswerten Tiere der Meere erreichen im Normalfall ein Alter von 7 Jahren. Es gibt natürlich Ausnahmen unter den Meeresbewohnern. Der Seestern Pisaster ochraceus kann bis zu 34 Jahre alt werden.

Wie groß können Seesterne werden?

Der, in der Ostsee, heimische Gemeine Seestern ist normalerweise 30 Zentimeter groß. Er kann aber auch in Einzelfällen eine Größe von 50 Zentimetern erreichen. Der größte Seestern, der je gesichtet wurde, ist der Pycnopodia helianthoides, auch Sonnenblumen-Seestern genannt. Er wird bis zu 1 Meter groß. Und wie sein Name es sagt, hat er zahlreiche Arme, wie eine Sonnenblume Blütenblätter.

Das fressen Seesterne

Seesterne sind perfekte Jäger und sehr gefürchtet von ihrer Beute. Sie ernähren sich hauptsächlich von Weichtieren, wie Miesmuscheln. Das ist die Leibspeise der Gemeinen Seesterne. Aber auch vor Schnecken, Seeigeln, Einsiedlerkrebsen, Krabben und Fischeiern machen sie nicht halt. Auch Aas gehört zu ihrer Nahrung.

Bei dem Fressen von Miesmuscheln geht ein Gemeiner Seestern wie folgt vor: Er wartet so lange vor der Miesmuschel, bis sie nach frischem Meerwasser schnappen muss. Wenn sich die Schale dann öffnet, pumpt er seine Magenflüssigkeit in das innere der Muschel und sie wird in ihrer eigenen Schale verdaut. Dann stülpt der Seestern seinen Magen, den er nach außen bringen kann, über das Weichtier und saugt es ein.

Sind Seesterne für uns Menschen gefährlich oder giftig?

Der Gemeine Seestern, der bei uns heimisch ist, ist weder gefährlich noch giftig für den Menschen.

Giftige Seesterne finden sich in den tropischen Gegenden der Erde. Zumeist sind sie in Korallenriffen zu Hause. Der Giftigste unter Ihnen ist der Dornenkronenseestern. Er ist mit langen spitzen giftigen Stacheln übersät. Wenn man diese anfasst, dann kann es zu Übelkeit, Lähmungen und starken Schmerzen kommen.

Warum man Seesterne nicht aus dem Wasser nehmen sollte!

Um es einfach zu verdeutlichen: Für einen Seestern fühlt es sich so an, wie für einen Menschen, wenn man ihn plötzlich und unangekündigt unter Wasser drückt. Ein Mensch gerät in eine Stresssituation und bekommt keine Luft. Genauso ergeht es dem Seestern. Er atmet im Wasser und bekommt an Land oder an der Luft keine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. Er ist mit dieser Situation ebenfalls überfordert. Seesterne nehmen über kleine Pappeln den Sauerstoff aus dem Wasser auf. Wenn sie nicht im Wasser sind, dann funktioniert dieser Stoffwechsel nicht. Die Wasserbewohner ersticken dann.

Besonders interessant:

Ein nachwachsender fünfter Arm beim Seestern.
Bild: Simon Infanger / unsplash
  • Seesterne können bei Gefahr einen Arm abschnüren. Der Arm wächst im Nachhinein wieder nach. Sollte der Arm, den der Seesterne abgestoßen hat, ebenfalls noch intakt sein, so kann diesem sogar der ganze restliche Körper wieder ,,zuwachsen“. Das ist, neben der Fortpflanzung, eine andere Art der Vermehrung bei Seesternen.
  • Obwohl Seesterne in der englischen Sprache sogar ,,Starfish“ genannt werden, sind sie keine Fischart. Sie haben weder Kiemen noch Schuppen oder Flossen. Außerdem bewegen sich Seesterne mit Ihren Röhrenfüßchen fort und nicht wie ein Fisch mit dem Schwanz. Sie gehören zu der Gruppe der Stachelhäuter.
  • Die Farbe eines Seesternes hängt davon ab, was der Seestern an Nahrung zu sich nimmt. Die natürlichen Farbstoffe im deren Essen, die Karotinoide, verleihen dem Seestern die meist orange-rote Färbung

Quellen und weitere Informationen

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