Häufige Fehler bei der Einrichtung eines neuen Aquariums

In diesem Beitrag möchten wir darauf eingehen, welche Fehler passieren können, wenn man ein Aquarium neu aufstellen möchte. Es gibt einige Dinge auf die man am Anfang sein Augenmerk legen sollte. Vor allem sollte man sich aber gut informieren und darauf vorbereiten bevor man die ersten Aquariumbewohner einsetzt. Wir führen in folgendem Artikel neun Fehler auf, die schon oft gemacht wurden. So kann man sich darauf einstellen, was man auf jeden Fall vermeiden sollte.

Mit einem kleinen Aquarium starten

Angesichts der verlockenden und preisgünstigen Angebote von Mini-Aquarienpaketen, mag es reizvoll sein klein anzufangen. Für Anfänger ist die Wahl eines kleinen Aquariums jedoch meist ein Vorbote des Scheiterns. Denn wenn das Wasservolumen klein ist, ändern sich die wichtigsten Wasserparameter sehr schnell und lassen keinen Raum für Fehler.

Selbst erfahrene Aquarianer sind mit einem kleinen Aquarium oft überfordert. Neulinge sollten sich von Becken unter 50 Litern fernhalten, bis sie Erfahrungen gesammelt haben. Je größer das Becken ist, desto weniger Auswirkungen hat ein Fehler auf die Fische.

In Österreich ist es verboten Fische in einem kleineren Aquarium, als einem 54 Liter Becken zu halten. In Deutschland ist es eine gesetzliche Empfehlung diese Größe nicht zu unterschreiten.
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Fische zu früh einsetzen

Neue Aquarienbesitzer wollen unbedingt Fische einsetzen, oft noch am selben Tag, an dem sie das Aquarium einrichten. Manche haben Glück, aber viele verlieren schnell einige oder sogar alle Fische. Das Wasser in einem neuen Becken muss sich erst einmal einpendeln. Im Wasser sind Gase, Mineralien, Schwermetalle und Chemikalien gelöst, die den örtlichen Wasseraufbereitungsanlagen zugeführt werden. Dieses Wasser kann den Fischen schaden.

Das Wasser muss im Vorfeld mit einem Wasseraufbereiter behandelt werden, um schädliche Stoffe zu neutralisieren. Und man muss es mindestens zwei Wochen lang stehen lassen, damit die gelösten Gase entweichen und der pH-Wert sich stabilisieren kann. Man sollte sicher stellen, dass das Filtersystem funktioniert, dass die Heizung das Wasser auf die richtige Temperatur bringt und, dass das Becken mindestens einen Tag lang dicht ist. Erst dann ist es sicher, einige Fische in das Aquarium einzusetzen. Es ist immer besser, die einzelnen Arten getrennt voneinander einzusetzen und nicht gleich den ganzen Besatz.

Zu viele Fische auf einmal einsetzen

Auch wenn man nach so langer Wartezeit nun endlich das Aquarium mit vielen Fischen füllen möchte, ist es nicht ratsam zu viele Fische auf einmal einzusetzen. Dies ist ein häufiger Fehler neuer Aquarianer. Solange sich die nützlichen Bakterienkolonien noch nicht vollständig etabliert haben, ist es nicht sicher, dass das Aquarium eine volle Ladung Fische verträgt. Man sollte anfangs nur ein paar kleine, robuste Fische einsetzen. Dann sollte man abwarten bis sowohl der Ammoniak- als auch der Nitritwert gestiegen und dann wieder auf Null gesunken sind. Erst dann kann man weitere Fische einsetzen. In der Regel dauert es 3 bis 6 Wochen bis ein neues Aquarium den anfänglichen Stickstoffzyklus durchlaufen hat. Daher sollten in dieser Zeit nur wenige Fische pro Woche eingesetzt werden.

Überbesatz des Aquariums

Es kommt sehr häufig vor, das Anfänger zu viele Fische in ein Aquarium lassen.

Die tatsächliche Wassermenge sollte der Menge entsprechen, die in das Aquarium gefüllt wird, nachdem der Kies und die Dekoration hineingegeben wurden. Man sollte von einem 80-prozentigen Verhältnis vom Beckenbodenvolumen zu tatsächlichem Wasser im Aquarium ausgehen. Das heißt, dass ein 50 Liter Becken nur etwa 40 Liter fasst, nachdem die Dekoration und der Kies hinzugefügt wurden.

Wenn man die Regel von einem Zentimeter Fischlänge pro Liter Wasser anwendet, sind insgesamt Fische mit einer Gesamtlänge von 40 Zentimetern, in unserem Beispiel, erlaubt. Also müsste man im Vorfeld wissen, wie groß die einzelnen Fische werden und dann die Längen aller Fische zusammenaddieren. So weiß man, wie viele Fische in das Aquarium dürfen ohne, dass es zum Überbesatz kommt. Es ist immer ratsam die Höchstzahl zu unterschreiten und nicht zu überschreiten. Dies ist nur eine Faustformel. In größeren Aquarien mit großen Filtersystemen können oft mehr Fische gehalten werden, wenn die Wasserqualität richtig geregelt ist.

Bei zu vielen Fischen in einem Aquarium verschlechtert sich die Wasserqualität und die Vermehrung von Algen wird gefördert.
Bild: charma  / pixelio.de

Fische halten, die nicht zusammen passen

Neue Aquarienbesitzer wählen oft Fische aus, die ihnen attraktiv erscheinen, ohne ihre Umweltbedürfnisse zu kennen. Einige Fische können miteinander kämpfen oder benötigen sehr unterschiedliche Wasserbedingungen.

Man sollte sich deshalb immer vorab gut über die einzelnen Arten informieren, bevor man sich für einen Kauf entscheidet. Empfehlenswert sind friedliche Fische, die sich unter ähnlichen Wasserbedingungen entwickeln können.

Fische überfüttern

Einer der häufigsten Fehler von Fischbesitzern ist die Überfütterung der Fische. Fische sind opportunistisch und suchen jederzeit nach Nahrung. Nur weil sie hungrig erscheinen, heißt das nicht, dass sie ständig gefüttert werden müssen. Man sollte den Fischen nur so viel Futter geben, wie sie in 5 Minuten verzehren können. Wenn nach dieser Zeit noch Futter übrig ist, sollte man das übrig gebliebene Futter mit einem Netz entfernen. Beim nächsten Mal kann man dann weniger Futter in das Aquarium geben. Irgendwann hat man die richtige Menge herausgefunden.

In der Anfangszeit sollte man die Fische nicht mehr als einmal pro Tag füttern. Wenn es einmal dazu kommen sollte, dass die Ammoniak-oder Nitritwerte hoch sind, dann sollte man die Fütterung ein oder zwei Tage aussetzen. Damit wird die Abfallproduktion reduziert. Die Fische können ohne weiteres mehrere Tage ohne Futter auskommen, ohne dass es ihnen schadet.

Sobald sich das Aquarium eingependelt hat und die Ammoniak- und Nitritwerte auf Null gesunken sind, kann man beginnen die Fische zweimal täglich zu füttern.

Hier werden Goldfische mit trockenem Großfutter gefüttert.
Bild: YAYImages / depositphotos

Zu kleinen Filter wählen

Durch den Durchfluss des Wassers durch den Filter wird das Wasser für die Fische gereinigt. Ein Aquarienfilter sollte das gesamte Wasser im Becken mindestens dreimal pro Stunde durchlaufen lassen. Wenn dies nicht der Fall ist, ist er zu klein. Sollte man beim Kauf des Filters Zweifel haben, dann wählt man am besten immer die nächstgrößere Größe aus. Man kann nicht zu viel filtern, aber man kann auf jeden Fall zu wenig filtern. Und das kann für die Fische schädlich sein.

Das Wasser wird nicht getestet

Neue Aquarienbesitzer wissen meist nicht viel über den Stickstoffkreislauf eines Aquariums. Und oft kommt es vor, dass sie keine Kenntnis darüber haben, dass sie die Wasserchemie ihres Aquariums testen müssen. Infolgedessen können sie es versäumen, Maßnahmen gegen schädliche Giftstoffe zu ergreifen, die sich in einem neuen Aquarium schnell im Wasser ansammeln.

Wenn das Aquarium zum ersten Mal eingerichtet wird, lässt man es mehrere Wochen lang laufen. Vor dem Einsetzen der Fische testet man den pH-Wert, die Härte, die Alkalinität, den Ammoniak-, Nitrit- und Nitratgehalt, um einen Ausgangswert zu ermitteln. Während des Einfahrzykluses ist es wichtig, die Ammoniak- und Nitritwerte häufig zu testen.

Sobald die Werte sich eingependelt haben, sollte man das Wasser monatlich testen. So erkennt man Unregelmäßigkeiten, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. Sollten Fische plötzlich sterben, dann ist ein Test notwendig, um festzustellen, ob sich etwas an der Wasserqualität verändert hat.

Das Wasser wird nicht gewechselt

Neue Aquarienbesitzer sind nicht immer über die Pflege des Aquariums aufgeklärt. Zur Pflege gehört auch der regelmäßige Austausch eines Teils der Wassers. Im Aquarium sammeln sich Abfälle an, die nur durch Absaugen des Kieses, des teilweisen Wasserwechsels und das Ersetzen durch frisches Wasser entfernt werden können. Normalerweise wird ein Teilwasserwechsel in einem neuen Aquarium wöchentlich durchgeführt. Wenn sich dann die Wasserchemie stabilisiert hat, nur noch einmal im Monat. Bei jedem Wasserwechsel reicht es in der Regel aus, etwa 20 % des Wassers auszutauschen. Sollten die Wassertests nicht die optimalen Werte für die Fische anzeigen, so sollte ein Wasserwechsel öfter durchgeführt werden. Man sollte dem Leitungswasser immer einen Entchlorer oder Wasseraufbereiter dazugeben, bevor man es in das Aquarium gibt.

Bei mangelhafter Wasserqualität und Pflege der Fische muss es nicht zwangsläufig zu Fischsterben kommen. Fische können dadurch auch ,,nur“ gestresst sein. Infolgedessen sind sie aber anfälliger für Krankheiten und haben oft eine kürzere Lebenserwartung als sie haben sollten.

Hier wird das Wasser mit einer Pumpe aus dem Aquarium gepumpt, um das es zu Wechseln.
Bild: ahundov / depositphotos

Quellen und weitere Informationen

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