Ursachen und Maßnahmen bei gelbem, braunem oder trübem Wasser im Aquarium

In diesem Beitrag möchten wir auf die Gründe für Verfärbungen des Aquarienwassers eingehen. Natürlich werden wir auch Tipps zur Behebung dieser Probleme geben.

Aquarienwasser ist normalerweise klar und farblos. Aber von Zeit zu Zeit kann es trüb oder gefärbt werden. Unerwartetes gelbes oder bräunlich gefärbtes Wasser ist in der Regel ein Zeichen für ein Ungleichgewicht der Wasserchemie. Es kann aber auch vorkommen, dass diese Färbungen vollkommen harmlos sind.

Um sicherzustellen, dass der Lebensraum der Fische nicht gefährdet ist, sollte man das gefärbte Wasser untersuchen. Es ist nun wichtig die Ursache zu ermitteln und sie gegebenenfalls zu beheben. Im folgendem Inhalt gehen wir zuerst auf die möglichen Ursachen von Wasserverfärbungen ein.

Die Verfärbung eines Aquariums kann viele Gründe haben.
Bild: Dr.Tsuker / depositphotos.com

Übermäßiges Wachstum von Bakterien im Aquarium

Ein extremes Wachstum von Bakterien, das oft als Bakterienblüte bezeichnet wird, verursacht eine Trübung. Das Wasser kann grau oder milchig erscheinen, aber Bakterien färben das Wasser nicht gelb, braun oder gar grün. Wenn das Wasser eine deutlich gelbe oder braune Färbung annimmt, handelt es sich um gelöstes organisches Material und nicht um Bakterien. So kann man eine Bakterienblüte als Ursache ausschließen.

Gelöste organische Verbindungen

Getöntes oder trübes Wasser wird oft durch gelöste organische Verbindungen verursacht, aber was bedeutet das? Gelöste organische Verbindungen sind organische Stoffe, die sich im Wasser zersetzt haben. Dabei kann es sich um Fischabfälle, ungegessenes, verrottetes Futter, verfaulte Pflanzenteile oder sogar tote, sich zersetzende Fischteile handeln.

All diese Quellen können zu organischen Verbindungen führen, die sich im Wasser auflösen und dessen Zusammensetzung verändern. Diese Verbindungen wirken sich letztlich auf die Gesundheit der Fische aus. Mit der Zeit verändert sich dadurch die Wasserchemie, die dann für die Fische schädlich wird. Gelöste organische Verbindungen führen auch zu unangenehmen Gerüchen und lassen das Aquarium unschön aussehen.

Bei gelösten organischen Verbindungen kommt es entweder zu einer Schaumbildung auf der Wasseroberfläche oder das Wasser schäumt, wenn man es in einem geschlossenem Gefäß schüttelt.
Bild: Oliver Mohr / pixelio.de

Gerbstoffe

Gerbstoffe im Wasser sind eine Ursache für braunes oder gelbes Wasser. Normalerweise stellt das kein Problem dar. Tannine sind in Treibholz enthalten und sickern mit der Zeit in das Aquarienwasser. Dadurch färbt sich das Wasser gelb bis braun. Gerbstoffe senken den pH-Wert des Wassers und machen es weicher.

Für einige Fische ist das sogar von Vorteil. Dies gilt insbesondere für Fische aus Südamerika, die weiches, saures Wasser benötigen, um zu gedeihen und sich fortzupflanzen.

Problemsuche, Schritt für Schritt

Einige Indikatoren können Hinweise auf die Ursache der Wasserverfärbung und die Behebung des Problems liefern.

1. Schritt: Wasser testen!

Damit soll der PH-, Ammoniak-, Nitrit- und Nitratwert bestimmt werden.

2. Schritt: Becken untersuchen!

Das Aquarium sollte nun gründlich untersucht werden. Man sollte auf Ablagerungen achten, abgestorbene Pflanzen und nicht gefressenes Futter auf dem Bodengrund. Vielleicht wird sogar ein Fisch vermisst, der irgendwo versteckt ist und sich schon zersetzt…

3. Schritt: Schauen ,ob Treibholz vorhanden ist!

4. Schritt: Filter auf normale Funktion überprüfen!

5. Wasseroberfläche analysieren!

Hier sollte man darauf achten, ob sich eventuell Schaum an der Oberfläche gebildet hat.

6. Schritt: Schütteltest!

Man sollte etwas Wasser aus dem Aquarium abschöpfen und in einem geschlossenen Gefäß schütteln. Wenn sich Schaum bildet, dann ist das ein Indikator dafür, dass sich Proteinabfälle im Wasser befinden.

Für die Testung des Wassers kann man Multiteststreifen verwenden. Bild: pbukal / depositphotos.com

Behebung der Wasserverfärbung im Aquarium

Nachdem man alle Schritte durchgegangen ist und die Beobachtungen abgeschlossen sind, kann man nun das weitere Vorgehen festlegen.

Gerbstoffe:

Ein saurer pH-Wert in Verbindung mit Treibholz im Becken ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Gerbstoffe aus dem Treibholz entwichen sind. Dies ist kein Problem. Es sei denn, man hält Fische, die einen deutlich höheren pH-Wert benötigen. Wenn Treibholz die Ursache ist, wird sich die Färbung des Wassers nach und nach auflösen, da die Tannine im Treibholz mit der Zeit abgebaut werden. Wenn man Fische halten sollte, die einen alkalischen pH-Wert benötigen, sollte man die Aquarieneinrichtung durch etwas ersetzen, das den pH-Wert nicht senkt.

Biologische Stoffe

Wenn die Ammoniak- oder Nitritwerte erhöht sind, sind die biologischen Stoffe oder natürlichen Bakterien im Aquarium nicht ausreichend stabilisiert, um die Toxine in Schach zu halten. Da sowohl Ammoniak als auch Nitrit für Fische potenziell tödlich sein können, sollte man sofort Maßnahmen ergreifen, um diese Werte zu senken. Am schnellsten geht es, wenn man einen großen Wasserwechsel durchführt. Ein 50-prozentiger Wasserwechsel verdünnt die Giftstoffkonzentration im Aquarium um etwa die Hälfte. Nach dem Wasserwechsel sollte man erneut einen Test auf Ammoniak und Nitrite durchführen.

Organische Stoffe

Sind im Becken viele Futterreste, verfaulte Pflanzen oder möglicherweise ein toter Fisch, so muss es gereinigt werden. Wenn das Wasser schaumig ist oder schäumt, wenn es geschüttelt wird, dann befinden sich ebenfalls viele gelöste organische Stoffe im Wasser.

Man sollte das Wasser reinigen, indem man das ganze verrottete Material, wie ungegessenes Futter, abgestorbene Pflanzen oder einen Fischkadaver entfernt. Den Kies sollte man absaugen und kontrollieren, ob der Filter mit normaler Leistung läuft. Sollte der Filter langsam laufen, ist er wahrscheinlich mit Ablagerungen verstopft, die eine weitere potenzielle Quelle für organische Stoffe sind.

Tipp: Nicht das gesamte Aquarium reinigen!!!

Auch wenn das Aquarium wirklich schmutzig sein sollte, ist es nicht ratsam alles am selben Tag zu reinigen. Die Reinigung sollte zeitlich gestaffelt durchgeführt werden, damit die Fische die Möglichkeit haben sich an die Veränderungen zu gewöhnen. Wenn man den Filter und das Kiesbett gleichzeitig säubert, könnte sich die Situation sogar verschlimmern, anstatt sich zu verbessern.

Also sollte man eine Sache reinigen, dann eine Woche warten und sich dann an die Nächste wagen.

Es kann einige Zeit dauern, bis das Wasser wieder klar ist, aber schlussendlich wird es das wieder sein. Wenn man die regelmäßige Pflege beibehält, dann sollte das Problem auch nicht wieder auftreten.

Bei starken Verschmutzungen im Aquarium, sollte man immer eins nach dem anderen reinigen. Nie alles auf einmal, das ist meist schädlich für die Aquarienbewohner. Bild: mproduction / depositphotos.com

Quellen und weitere Informationen

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