Weiße Würmer im Aquarium und was man dagegen tun kann

In diesem Beitrag möchten wir über Gäste im Aquarium berichten, die uneingeladen im Becken hausen, weiße Würmer. Jeder Aquarianer, der winzige weiße Würmer in seinem Aquarium bemerkt hat, sollte möglicherweise eines von zwei Problemen angehen. Der häufigere Wurm, der Wenigborster, kommt in vielen Aquarien auf natürliche Weise vor. Wobei hier eine Überpopulation mit der richtigen Handhabung behoben werden kann. Die weniger verbreiteten Planarien sind ein komplexeres Problem.

Bevor man Maßnahmen ergreift, sollte man sich vergewissern, mit welchem weißen Wurm man es zu tun hat. Nur dann weiß man, ob die sorgfältige Anwendung eines Entwurmungsmittels oder nur eine gründliche Reinigung erforderlich ist.

Ein weißer dünner Wurm.
Bild: HeritagePics / depositphotos.com

Wenigborster im Aquarium

Wenigborster sind Ringelwürmer. Zu diesem Stamm gehören die segmentierten Würmer wie Regenwürmer, Tubifex-Würmer und Egel. Sie sehen aus wie dünne, spitze, weiß-braune Fäden, die sich durch das Wasser und zwischen Kieselsteinen schlängeln. Sie sind Vegetarier und ernähren sich ausschließlich von sich zersetzenden pflanzlichen und tierischen Abfällen. Sie schaden den Fischen also nicht. (Hier ist ein Link zu einem Video, wie sich ein Wenigborster im Aquarium fortbewegt: https://www.youtube.com/watch?v=uQvDhlBLEks)

Wenigborster sind in einem Aquarium nicht ungewöhnlich, da sie auf verschiedene Weise hinein gelangen können. Sie können beispielsweise mit einem neuen Fisch, einer neuen Pflanze oder mit Dekorationsartikeln ins Aquarium gekommen sein.

Oft sind Wenigborster nicht einmal zu sehen. Sie leben in der Regel zwischen den Kieselsteinen, wo sie die Abfälle fressen, die bei der Fütterung anfallen oder von den Fischen kommen. Man bemerkt sie vielleicht nur, wenn sie von einem Bodengrundreiniger eingesaugt werden. Wenigborster können tatsächlich ein nützlicher symbiotischer Organismus im Aquariensystem sein, da sie dazu beitragen, das Substrat sauber zu halten.

Entfernen von zu vielen Wenigborstern

Wenn man bemerkt, dass Wenigborster häufig aus dem Kies kommen, bedeutet das, dass im Aquarium ein Ungleichgewicht aufgetreten ist. Es kann erschreckend sein, wenn das normalerweise saubere Wasser mit Hunderten, wenn nicht Tausenden von winzigen weißen Würmern gefüllt ist. Besonders wenn man nicht weiß, was die Ursache für die Vermehrung ist. Es ist jedoch wichtig dieses Phänomen nicht mit Entwurmungsmitteln oder Medikamenten zu behandeln. Diese vermeintlichen Lösungen würden das Problem nicht beseitigen. Stattdessen kann es zu einem unbeabsichtigten Fischsterben kommen.

Ursachen von übermäßig vielen Wenigborstern

Zu viele Ringelwürmer können auftreten, wenn das Aquarium nicht richtig gepflegt wurde. Unzureichende Reinigungsintervalle oder eine Überfütterung der Fische können dazu führen, dass sich die Wenigborster schnell vermehren und außer Kontrolle geraten. Anzeichen für unsauberes Wasser sind:

  1. reduzierter gelöster Sauerstoff
  2. niedrige pH-Werte

Beides führt dazu, dass Wenigborster nach mehr Sauerstoff suchen. Also fliehen sie aus ihrem Kiesbett, um durch das Wasser bis nach oben an die Oberfläche zu gelangen.

Maßnahmen bei zu vielen Wenigborstern

Die Entfernung von Würmern beginnt mit einer gründlichen Reinigung des Beckens. Man sollte zu einem Bodengrundreiniger greifen und das Wasser wechseln, um die meisten Wenigborster und auch ihre Nahrungsquellen zu entfernen. Zweitens sollte man das Filtersystem auf eventuelle Probleme überprüfen. Da ein angemessener Sauerstoffgehalt erforderlich ist, um die Würmer in Schach zu halten, ist ein gut gewartetes Filtersystem für die Vorbeugung unerlässlich.

Tipps zur Vorbeugung von Wenigborstern

  1. regelmäßige Reinigung des Bodengrunds
  2. auf die richtige Fütterung achten
  3. Aquarium nicht überbesetzen
  4. sicherstellen, dass Fische ausreichend Nahrung erhalten, ohne zu viel Abfall zu produzieren

Planarien im Aquarium

Planarien sind nicht so häufig zu finden wie Wenigborster, aber sie sind viel schwieriger zu entfernen. Es handelt sich um Plattwürmer, die meist mit Teichpflanzen eingeschleppt werden, vor allem wenn sie aus einem Teich oder einer natürlichen Wasserquelle stammen. Wenn diese unbeabsichtigt ins Aquarium gelangen und man dann weiße Plattwürmer feststellt, ist meist eine chemische Behandlung erforderlich.

Planarien sind Plattwürmer aus der Klasse der Strudelwürmer. Sie kommen weltweit sowohl in Süß- als auch in Salzwasser vor. Sie sind recht klein, aber wenn man sie genau untersucht, kann man Augenflecken und Ausstülpungen auf beiden Seiten ihres verbreiterten Kopfes erkennen. Oft sind es die Würmer, die über die Glasscheiben im Aquarium ,,krabbeln„.

Sie sind mit den Egeln und Bandwürmern verwandt, sind aber evolutionär älter als die Ringelwürmer, die nicht flach sind. Diese uralten Würmer können sich ohne Paarung fortpflanzen. Selbst wenn man sie in Stücke schneidet, entsteht aus jedem Stück ein neuer Wurm.

Problematisch an diesen Würmern ist, dass sie sowohl Aasfresser als auch Fleischfresser sind. Obwohl sie gesunden Fischen nicht schaden, ernähren sie sich gerne von Fischeiern und sind daher gefährlich, wenn man eierlegende Fische züchtet. Sie können auch Kiemen und Augen von geschwächten erwachsenen Fischen fressen.

Wenn Planarien in mehrere Stücke geteilt werden, entsteht aus jedem Bruchteil des Körpers ein neuer Organismus.
Bild: edesingnua / depositphotos

Die Beseitigung von Planarien

Wenn man tatsächlich ein Problem mit Planarien hat, ist das ein ernstes Thema, dem man sich zuwenden sollte. Während Wenigborster zu Tausenden vorkommen können, werden Planarienprobleme oft durch einige wenige Plattwürmer verursacht, die im Übrigen schwer zu finden sind. Um Planarien loszuwerden, sind daher chemische Verfahren erforderlich. Da Chemikalien aber auch dem Fischbestand schaden können, sollte man sich absolut sicher sein, dass Planarien im Becken vorhanden sind. Erst dann kann man nach einer Lösung suchen.

Bevor man chemische Produkte einsetzt, sollte man sich gründlich darüber informieren, ob sie für die Fische ungefährlich sind. Gefährdete wirbellose Arten wie Schnecken und Garnelen sollten entfernt werden. Denn die Wirkstoffe der Medizin bleibt sehr lange im Bodengrund gespeichert. Die meisten Medikamente sind verschreibungspflichtig und daher ist es auch ratsam einen Tierarzt aufzusuchen, der bei der richtigen Wahl helfen kann. Oft wird zu den Entwurmungsmitteln, Flubenol oder Panacur geraten. Mit diesen Mitteln kann man ein Aquarium wieder komplett planarienfrei bekommen. Durch den Einsatz der Medikamente wird der Stoffwechsel oder das Verdauungssystem der Planarien gestört und sie verhungern letztendlich. Da die Wirkstoffe keinen Einfluss auf die Eier der Planarien haben, sollte man den Prozess wenige Wochen später wiederholen. So kann man auch die neu geschlüpften Würmer bekämpfen.

Wichtig: Bei den Entwurmungsmitteln sollte man darauf achten, dass man genau die vom Hersteller empfohlene Dosierung verwendet. Eine zu hohe Dosierung kann zu einem Fischsterben führen. Außerdem müssen bei diesen Produkten die Anweisungen zur sicheren Handhabung strikt befolgt werden!!!

Quellen und weitere Informationen

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