Aquarienfische mit Lebendfutter füttern

In diesem Beitrag möchten wir auf das Lebendfutter und die verschiedenen Futtersorten für Fische eingehen. Auch wenn Flockenfutter ein gutes Grundnahrungsmittel mit ausgewogenen Vitaminen und Mineralien für Fische ist, würde die große Mehrheit der Süßwasserfische buchstäblich die Chance ergreifen, Lebend- oder sogar Frostfutter zu bekommen. Denn auch wenn die Aquarienfische gezüchtet sind und nie in der freien Wildbahn gelebt haben, bleibt der natürliche Instinkt bestehen und der Jagdtrieb möchte ausgelebt werden.

Mückenlarven werden oft als Lebendfutter für Aquarienfische verwendet.
Bild: AIS60 / depositphotos.com

Warum ist Flockenfutter wichtig für Aquarienfische?

Bevor wir uns dem Thema Lebendfutter zuwenden, sollten wir uns dem Flockenfutter widmen. Realistisch betrachtet ist es für die Meisten nicht möglich, eine völlig ausgewogene Ernährung anzubieten, die nur aus frischem und gefrorenem Futter besteht. Flockenfutter wird von einer Vielzahl von Süßwasserfischen akzeptiert und enthält wichtige Nährstoffe, die die Fische brauchen, um gesund zu bleiben.

Allerdings sind nicht alle Flockenfutter gleich. Wenn man sich die Zutatenliste auf der Rückseite des Futters anschaut, entdeckt man viele verschiedene Inhaltsstoffe, die auf bestimmte Fische abgestimmt sind. Man findet dort Fischmehl, Hefe, Krabbenmehl, Algenmehl, Plankton, Seetang, Vitamine, Konservierungsstoffe und Proteinfüllstoffe wie Weizenmehl, Sojamehl, Haferflocken und braunen Reis. Die letztgenannten Bestandteile sind Füllstoffe. Sie sind notwendig, um eine ausreichende Menge an Proteinen zu liefern. Sie enthalten jedoch nicht die gleichen Nährstoffe und den gleichen Geschmack wie Garnelen oder andere Nahrung, die Fische in der Natur fressen würden.

Die Inhaltsstoffe sind immer so aufgelistet, dass die Zutat, von der am meisten vorhanden ist, zuerst aufgeführt ist. Die anderen Zutaten folgen der Reihe nach, so das das Menge des Inhaltstoffes immer mehr abnimmt. Man sollte also darauf achten, dass bei dem Trockenfutter, das man kauft, Fischmehl und Meeresfrüchte an erster Stelle stehen. Nachdem man sich also für ein hochwertiges Flockenfutter entschieden hat, kann man nun nach Möglichkeiten suchen, diese eintönigen Happen mit frischem oder gefrorenem Futter zu ergänzen.

Außerdem sind die in Flockenfutter enthaltenen Vitamine nur begrenzt haltbar. Man sollte also eine Menge kaufen, die in etwa einem Monat aufgebraucht ist. Wenn es länger dauert, das Flockenfutter zu verbrauchen, sollte man es im Kühlschrank oder sogar im Gefrierfach aufbewahren, damit es länger nahrhaft bleibt.

Die Diskussion um Tubifex

Tubifex-Würmer werden seit langem entweder als das schlechteste oder das beste Lebendfutter für Fische angesehen. Sie sind sehr nahrhaft und leicht zu Hause zu züchten, können aber auch in vielen örtlichen Fischgeschäften gekauft werden. Der Grund für die Meinungsverschiedenheiten ist das Risiko, dass sie Krankheiten ins Aquarium übertragen können.

Wie Regenwürmer, die sich von Erde ernähren, sind auch Tubifex Ringelwürmer. Sie ernähren sich von dem Material, in dem sie gezüchtet werden. Nun ist es so, dass die meisten kommerziell gezüchteten Tubifex-Würmer in Abwässern von Forellenteichen gezüchtet werden. Das heißt, dass sie sich von Fischdünger ernähren. Das macht sie natürlich zu potenziellen Brutstätten für die Übertragung von bakteriellen oder parasitären Infektionen. Aber Süßwasserfische lieben Tubifex-Würmer und fühlen sich in ihrer Umgebung wohl. Wie kann man also sicherstellen, dass die Fütterung von Fischen ungefährlich ist?

Rote Tubifex Würmer auf dem Boden eines Aquariums.
Bild: neryx / depositphotos.com

Fütterung mit Tubifex ohne Bedenken

Wenn man die Züchtung von Tubifex-Würmern nicht selbst in die Hand nehmen möchte, dann sollte man einen seriösen Fachhandel aufsuchen. Vor Ort kann man nun das Wasser untersuchen, in dem die Würmer gehalten werden. Es sollte klar sein. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann sollte man von einem Kauf absehen. Hat man saubere Würmer gefunden, dann kann man sie in einen großen Behälter mit entchlortem Wasser setzen. Dann ist es ratsam sie drei- bis viermal am Tag gründlich auszuspülen, bis das Wasser klar ist. Danach kann man die Tubifex-Würmer im Kühlschrank aufbewahren und sollte einige Tage lang das Wasser jeden Morgen kontrollieren. Wenn das Wasser dann klar sein sollte, sind die Würmer auch sauber und können als Futter für die Fische verwendet werden. Man darf die Fische erst mit den Würmern füttern, wenn das Wasser durchsichtig ist.

Die Qualität der Tubifex variiert von Geschäft zu Geschäft. Wenn man gute Tubifex findet, also Würmer die sich schnell reinigen, im Gegensatz zu denen die noch nach vielen Tagen das Wasser verunreinigen, sollte man sich den Lieferanten notieren. Wenn man gesunde und saubere Würmer findet, kann man eine eigene Kolonie von Tubifex-Würmern gründen. Dazu setzt man sie in ein belüftetes Becken mit zwei bis drei Zentimetern Kies auf dem Boden. Dann fügt man kleine Mengen Gemüse, wie beispielsweise Süßkartoffelscheiben oder Abfälle von Aquarienpflanzen als Nahrung hinzu. Wenn sie sich vermehren, sammelt man die Würmer mit einem Gefäß ein oder fängt sie mit einem Kescher, um sie dann an die Fische zu verfüttern.

Fast genauso gut wie lebende Tubifex-Würmer kann man in den meisten Zoohandlungen auch gefrorene oder sogar gefriergetrocknete Tubifex-Würmer kaufen.

Salzwasserkrebse (Artemia) als Aquarienfischfutter

Eines der besten lebenden Futtermittel sind Artemia, besser bekannt als Salinenkrebse. Falls man sich nach lebenden Salinenkrebsen umgesehen hat, musste man feststellen, dass sie ein bisschen teuer oder schwer zu finden sind. Man kann aber auch auf eine Alternative zurückgreifen. Die meisten Fischgeschäfte führen eine gute Auswahl an gefrorenen Salinenkrebsen. Die Beschaffenheit und der Geschmack von Salinenkrebsen hängen davon ab, womit sie gefüttert wurden und wie sie eingefroren sind.

Ähnlich wie Menschen haben auch Fische bestimmte Vorlieben, wenn es um ihre Nahrung geht. Man sollte verschiedene Marken ausprobieren, um diejenige zu finden, die den Fischen am besten schmeckt. Unabhängig davon, ob man gefrorene oder lebende Artemia ausprobiert, denn selbst kleine Fische verschlingen die Krebshappen sehr gerne.

In vielen Fischgeschäften werden getrocknete Salinenkrebseier und sogar Brutkästen für das Ausbrüten und die Aufzucht lebender Salinenkrebse zu Hause angeboten. Frisch geschlüpfte Salinenkrebse sind ein perfektes Anfangsfutter für Jungfische vieler Fischarten. Sie lassen sich relativ leicht zu Hause züchten.

Artemia lassen sich zu Hause gut züchten. Bild: antpkr / depositphotos.com

Weitere Lebendfuttermittel für Aquarienfische

Kleine Krebse sind nicht das einzige unbedenkliche Lebendfutter auf dem Markt. Fachleute halten Daphnien, auch bekannt als Wasserflöhe, für eines der besten Lebendfutter. Sie tragen keine der Krankheiten in sich, die Tubifex in sich tragen, sind eine ausgezeichnete Nahrungsquelle für alle Fische und lassen sich ebenfalls recht einfach züchten.

Daphnien sind in der Regel nicht in Aquaristikgeschäften zu finden. Aber in örtlichen Fischvereinen kann man in der Regel eine Zuchtkolonie bekommen. Ein großer Vorteil ist, dass Daphnien im Aquarium leben können, bis die Fische sie fressen. Wenn Fische erst einmal auf den Geschmack gekommen sind, dann sollte man sich nach einer noch größeren Auswahl an Lebendfutter umsehen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten. Folgendes Lebendfutter kann man dabei in Erwägung ziehen:

  • Regenwürmer
  • Grindalwürmer
  • Maden (Fliegenlarven)
  • Mikrowürmer
  • Mückenlarven
  • Essigaale
  • Weiße Würmer
  • Flügellose Fruchtfliegen
Auch Regenwürmer kann man Fischen ab und an verfüttern.
Bild: M.Großmann / pixelio.de

Tiefkühlfutter als Alternative für Aquarienfische

Wenn Lebendfutter nicht zur Verfügung steht, zu teuer ist oder die Aufzucht zu mühsam ist, sind Tiefkühlprodukte eine gute Ausweichmöglichkeit. Salinenkrebse sind dabei das meistverkaufte Tiefkühlfutter. Aber man sollte Fische nicht nur auf Krebse beschränken, denn das könnte nach einer Weile nicht mehr interessant für sie sein. Es gibt noch viele andere Tiefkühlkostsorten. Manche Händler kombinieren sogar mehrere beliebte Futtersorten zu einer einzigen Mischung, die den Fischen sehr gut schmeckt.

In der Tiefkühlabteilung des Fachhandels findet man alles von Krill über Seetang bis hin zu Rotalgen. Man sollte schließlich auch bedenken, dass auch fleischfressende Fische von Zeit zu Zeit Pflanzen und Gemüse fressen möchten. Und auch umgekehrt kommt es vor, dass einige Vegetarier, wie beispielsweise die Plecostomus und andere Algenfresser, fleischhaltiges Futter mögen.

Vegetarische Fisch kann man mit gefrorenem Seetang, gefrorenen oder gefriergetrockneten Algen oder Teilen von frischem Römersalat und Spinat sättigen. Man kann den Fischen etwas Salat waschen und probieren ihnen zu geben. Viele Fische springen darauf an. Und das frische Gemüse ist auch gesund für sie, denn es liefert Vitamine und Ballaststoffe, die in anderem Fischfutter oft fehlen.

Fazit: Fische sollten ein abwechslungsreiches Angebot an Futter bekommen. Dabei sollte man alle Komponenten berücksichtigen, die man beschaffen kann. Also darauf achten, dass das Futter zwischen lebendig oder gefroren, tierisch oder pflanzlich rotiert.

Quellen und weitere Informationen

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