Checkliste / Einkaufsliste für ein Aquarium

In diesem Beitrag möchten wir eine vollständige Einkaufs- beziehungsweise Checkliste erstellen und auf die einzelnen Punkte eingehen.

Fische werden oft als einfache, unkomplizierte Haustiere angesehen. Es stimmt zwar, dass Fische oft nicht viel Pflege benötigen. Sollte das Aquarium aber schlecht gepflegt sein, ist es für das Wohlbefinden der Fische nicht optimal. Auch die Einrichtung eines Aquariums kann meist ein viel größeres Projekt sein, als man denken. Man sollte sich daher am besten vor dem Kauf eines Haustiers so viel wie möglich zur Pflege und Haltung informieren.

Im Folgendem ist nun eine praktische Checkliste sowie ausführliche Erklärungen dazu aufgeführt, worauf man beim Kauf eines Aquariums achten sollte:

Checkliste für das Zubehör eines Aquariums

  1. Aquarium
  2. Unterschrank
  3. Abdeckung
  4. Beleuchtung
  5. Filteranlage
  6. Heizgerät
  7. Thermometer
  8. Bodengrund (Substrat)
  9. Kescher
  10. Wasseraufbereiter
  11. Wassertestsets
  12. Bodengrundreiniger (Mulmglocke)
  13. Reinigungsgeräte, wie Algenschaber oder Algenmagnet
  14. 10 Liter Eimer (nur für das Aquarium)
  15. Dekoration / Pflanzen
Welche Dinge für die Anschaffung eines Aquariums wirklich wichtig sind…
Bild: macroverctor / depositphotos

Notwendige Ausrüstung für die Fischhaltung im Aquarium

1. Aquarium

Je größer das Aquarium ist, desto besser ist es natürlich für die Fische. Aber man sollte natürlich daran denken, wie viel Platz man zur Verfügung hat. Ein 200 Liter Becken ist nicht für jedes Wohnzimmer geeignet, aber für ein 50 Liter Becken kann fast jeder einen Platz finden.

Man sollte bei der Aquariumwahl hohe und dünne Aquarien vermeiden und sich für flachere längere Becken entscheiden. Diese bieten den Aquarienbewohnern mehr Schwimmraum und Oberfläche für den Luftaustausch.

Glasaquarien werden von vielen bevorzugt, doch Acrylbecken wiegen weniger und sind, da sie nicht zerbrechen, für den Einsatz mit Kindern im Haushalt vorzuziehen. Man sollte aber bedenken, dass Acrylbecken über die gesamte Bodenfläche gestützt werden müssen, nicht nur an den Rändern.

2. Unterschrank

Aquarien sind schwer. Man sollte pro Liter Wasserinhalt, mit mehr als einem Kilogramm rechnen. Also sollte man dementsprechend planen. Ein Bücherregal aus Spanplatten ist normalerweise nicht stabil genug, um mehr als ein sehr kleines Aquarium zu tragen. Deshalb sollte man einen richtigen Aquariumunterschrank verwenden, der für das Gewicht eine Aquariums ausgelegt ist. Die meisten Garantien für Aquarien erlöschen, wenn das Aquarium nicht auf einem geeigneten Aquarienständer steht.

Tipp: Es gibt Pläne für den Bau eines eigenen Unterschrankes. Wenn man also handwerklich geschickt ist, dann kann man sein Projekt noch einzigartiger gestalten.

3. Abdeckung

Es gibt Abdeckungen mit integrierter Beleuchtung und es gibt sie getrennt voneinander zu kaufen. Der Deckel soll verhindern, dass Fische aus dem Becken springen und damit neben dem Aquarium landen. Außerdem verringert er die Verdunstung und schützt die Leuchte vor Nässe. Ist die Beleuchtung im Deckel eingebaut, dann besteht dieser meist aus Kunststoff. Somit geht er nicht so leicht kaputt, wiegt weniger und ist auch preiswerter. Wenn man eine Glasabdeckung kauft, hat man die Vorteile, dass diese leichter zu reinigen sind, besser abdichten und mehr Licht von außen in das Aquarium lassen.

Ein weiterer Grund dafür, dass ein Aquarium eine Abdeckung braucht, zeigt dieses Foto.
Bild: Irina_kukuts / pixabay

4. Beleuchtung

Obwohl die Aquarienbeleuchtung oft zusammen mit der Abdeckung geliefert wird, hat man die Möglichkeit die Beleuchtung separat zu kaufen. Zur Auswahl stehen:

  • Glühlampen
  • Halogenlampen
  • Leuchtstofflampen
  • Halogenmetalldampflampen
  • Quecksilberdampflampen
  • Leuchtdioden (LED)-Lampen

Für Anfänger sind Leuchtstofflampen eine gute Wahl, da sie weniger Betriebskosten verursachen und viel kühler sind.

LED-Lampen werden nun immer häufiger angeboten und sind auch die bessere Wahl, da sie im Vergleich zu anderen ,,Glühbirnen“ wenig Strom verbrauchen, kostengünstig im Betrieb sind und das Wasser nicht erhitzen.

Man sollte im Vorfeld prüfen, ob die Beleuchtung im Lieferumfang enthalten ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann sollte man sich eine zulegen.

5. Filteranlage

Die Filteranlage ist ein wichtiger Teil der Ausrüstung. Sie sorgt für eine saubere Wasserqualität, damit die Fische gesund bleiben. Bei der Wahl des Filters sollte man also keine Kosten scheuen. Obwohl es viele verschiedene Modelle gibt, ist ein Power-Filter mit einem Biowheel-System sehr zu empfehlen. Die Größe des Filters muss auf die Größe des Aquariums abgestimmt sein. Es ist wichtig einen Filter mit einer Durchflussmenge zu besorgen, der das gesamte Wasser im Aquarium mindestens viermal pro Stunde filtert. Ein 50 Liter Becken sollte beispielsweise einen Filter mit einer Durchflussrate von mindestens 200 Litern pro Stunde haben. Wenn man unschlüssig ist, dann sollte man immer einen Filter mit einer höheren Durchflussrate wählen. Für größere Aquarien sind Kanisterfilter die beste Wahl.

Eine klassische Aquarium Filterpumpe. Bild: underwolrd1 / depositphotos

6. Heizgerät

Jede Fischart hat einen optimalen Temperaturbereich, um gesund zu bleiben. Die meisten Fische benötigen eine Temperatur von etwa 23 bis 25 Grad Celsius. Liegt die Temperatur in der Umgebung des Aquariums in dem Bereich, dann ist kein Heizgerät notwendig. Wenn die Temperatur jedoch außerhalb liegt, dann sollte man sich eine Heizung für das Aquarium anschaffen. Aquarienheizer gibt es als Aufhänge- oder Tauchmodelle, die entweder eine numerische Einstellung oder einfach eine Auf- und Abwärtseinstellung haben. Die beste Wahl ist der Tauchheizer mit einer numerischen Einstellung. Diese Variante kostet zwar mehr, aber sie ist es wert.

Was die Größe betrifft, so gilt als Faustregel für die Wattzahl:

1 Watt pro Liter bei Becken bis circa 100 Liter.

1 Watt pro 2 Liter bei Becken ab etwa 100 Liter.

Für Aquarien mit mehr als 150 Litern Inhalt empfiehlt es sich, zwei kleinere Heizer zu kaufen und einen an jedem Ende des Aquariums aufzustellen, anstatt einen größeren Heizer zu verwenden. So lässt sich die Wärme besser im Aquarium verteilen.

7. Thermometer

Die Flüssigkristall-Thermometer zum Aufkleben sind preiswert, leicht abzulesen und im Allgemeinen genau genug für den allgemeinen Gebrauch. Man klebt das Thermometer an die Wand des Aquariums und die dort enthaltenen Flüssigkristalle markieren die Ziffer, die der Wassertemperatur entspricht.

8. Bodengrund

Das ist das Material, dass den Boden eines Aquariums bedeckt. Im Allgemeinen zieht man einen feinkörnigen, glatten und dunkel gefärbten Kies vor. Bevor man den Kies in das Aquarium gibt, sollte man in jedoch ausspülen. Für die richtige Menge an Kies gibt es keine Faustformel. Der Grund des Bodens sollte aber auf jeden Fall bedeckt sein. Man kann nur grob ausrechnen wie viel in etwa notwendig ist, indem man den Wasserinhalt des Aquariums durch vier teilt.

Beispiel: 54 Liter : 4 = 13,5 Kilogramm

Ein dunkler und feiner Kies ist vorzuziehen.
Bild: Eugene Chystiakov / unsplash

9. Kescher

Man sollte ein mittelgroßes Netz von guter Qualität aussuchen. Noch besser ist es sich gleich zwei Kescher zu kaufen. Mit zwei Netzen ist es einfacher Fische zu fangen und es ist immer ratsam ein Ersatznetz zur Hand zu haben. Man weiß nie, wann einmal eines der Netze reißt oder ob man es verlegt. Die Länge des Griffes sollte so gewählt sein, dass man seine Hand beim Fangen von Fischen nicht ins Aquarium stecken muss.

Wartungs- und Instandhaltungsmaterial

10. Wasseraufbereiter

Bevor man Fische in unbehandeltes Leistungswasser setzt, muss man es vorher chlorfrei machen. Man sollte dazu einen Wasseraufbereiter einsetzen, der Chlor, Ammoniak und Schwermetalle aus dem Wasser entfernt. Auch beim Wasserwechsel ist es notwendig zum Wasseraufbereiter zu greifen.

11. Wassertestsets

Das Testen des Wassers in einem neu eingerichteten Aquarium ist sehr wichtig. Es sollten zumindest Tests für Ammoniak, Nitrit und den pH-Wert vorhanden sein. Sets mit Tests für Nitrat, Wasserhärte, den Alkaligehalt und Chlor sind ebenfalls erhältlich. Man kann sich auch Multiteststreifen besorgen. Diese reichen auch aus. Wichtig ist es sich genau an die Anweisungen des Herstellers halten. Dazu gehört auch das richtige Lagern der Teststreifen.

Seit kurzem sind Testmonitore für Aquarien sehr beliebt geworden. Diese werden im Aquarium an der Beckenwand angebracht und überwachen kontinuierlich die Wasserchemie. Allerdings kann man diese Monitore nur etwa ein bis zwei Monate verwenden. Deshalb sollten sie regelmäßig ausgetauscht werden.

Die Aufrechterhaltung der richtigen Wasserqualität ist das Wichtigste, damit die Aquarienbewohner gesund bleiben.

12. Bodengrundreiniger und Mulmglocke

Ein Bodengrundreiniger ist notwendig, um für den Wasserwechsel den Kies abzusaugen. Also von Verunreinigungen, auch Mulm genannt, zu befreien.

Es gibt einfache Modelle, die mit Hilfe der Schwerkraft ansaugen. Und es gibt komplexere Modelle, die den Wasserdruck aus dem Wasserhahn nutzen. Das letzte Modell sollte man bei der Wahl vorziehen, weil dieses mit Wasser aus dem Wasserhahn arbeitet. Das Wasser aus dem Aquarium wird angesaugt, wenn man den Wasserhahn betätigt und der Schlauch angeschlossen ist, und in den Abfluss befördert. Und durch den gleichen Schlauch kann man neues Wasser in das Aquarium leiten.

Der Wasserwechsel wird durch die Verwendung von Mulmglocken wesentlich erleichtert. Man säubert den Boden des Beckens von Abfällen und entfernt gleichzeitig das Wasser für den Teilwasserwechsel. Man sollte immer darauf achten einen Entchlorer hinzuzufügen, wenn man Leitungswasser zum Auffüllen des Aquariums hineingibt.

Siphon-Kies-Reinigungsgerät bzw. Mulmglocke im Aquarium. Bild: mproduction / depositphotos

13. Algenreiniger

Es ist eine Tatsache, dass in einem Aquarium irgendwann Algen wachsen werden. Ein Algenschwamm oder Algenschaber ist ein wichtiger Helfer beim Reinigen der Aquarienscheiben. Eine weitere Möglichkeit ist der Algenmagnet. Damit kann man Algen, die an der der Innenseite der Scheibe haften, mit Hilfe eines Magneten von Außen entfernen. So muss man nicht mit der Hand in das Aquarium greifen. Diese Variante ist zwar etwas teurer, aber auch komfortabler.

14. Wassereimer

Einen Eimer hat man immer zu Hause. Aber wenn dieser Eimer mit Seife oder anderen Chemikalien gefüllt war, so können die Rückstände tödlich für Fische sein. Man sollte sich also für die Aquarienpflege einen neuen Eimer kaufen und diesen auch nur dafür verwenden. Zur Sicherheit kann man den Eimer auch mit einen nicht löslichen Stift beschriften. Es kann ja vorkommen, dass jemand aus dem gleichen Haushalt den Eimer sonst für andere Dinge nutzt.

15. Dekoration und Pflanzen

Die Dekoration des Aquariums hängt vom persönlichen Geschmack ab. Will man Meerjungfrauen, Taucher oder Schiffswracks? Wie wäre es mit Höhlen und natürlichen Felsen oder mit der Nachbildung eines Korallenriffs im Meer? All dies ist mit Dekorationsartikeln aus einem Fachhandel möglich.

Bevor man die ausgesuchten Dinge jedoch ins Aquarium tut, sollte man sich vergewissern, dass die Gegenstände für die Fisch sicher sind. Außerdem sollte man sie vorher gründlich abspülen.

Viele Fische ziehen es vor sich zu verstecken. Vor allem wenn sie schlafen. Wenn man also Höhlen aus Steinen oder Dekoration mit großen Löchern im Aquarium hat, fühlen sich die Fische wohler.

Pflanzen gehören zu den besten Dekorationsgegenständen für ein Aquarium und sie sind auch funktionell. Lebende Pflanzen tragen dazu bei dem Wasser Kohlendioxid zu entziehen und Sauerstoff zuzuführen. Sie bieten den Fischen Versteckmöglichkeiten und pflanzenfressenden Arten Nahrung.

Es sind auch Kunststoffpflanzen erhältlich, die dem Aquarium ein ganz natürliches Aussehen verleihen. Dabei benötigen sie keine Beleuchtung und Pflege, die lebende Pflanzen benötigen.

Bei der Dekoration und Gestaltung kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Bilder: karl muscat & Hobi Industri & Sam Balye / unplash

Quellen und weitere Informationen

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