Wie reinigt man am besten ein Aquarium?

In diesem Beitrag möchten wir darauf eingehen, wie und wie oft man eine Reinigung seines Aquariums durchführen sollte. Es ist sehr wichtig für die Aquarienbewohner die ,,Wartung“ regelmäßig durchzuführen. Denn wenn man für einen sauberen und gepflegten Lebensraum sorgt, dann bleiben die Aquarienbewohner auch glücklich und gesund.

Viele Experten sind sich über die einzelnen Punkte der Aquarienpflege nicht einig. Aber, dass eine regelmäßige Routine eingehalten werden sollte, scheint für jeden klar zu sein. Die folgenden Punkte zeigen einen empfohlenen Plan für die routinemäßige Aquarienpflege.

Aquarium mit Diskusfischen. Sie lieben es warm und leicht saures Wasser, das eine geringe Härte aufweisen sollte.
Bild: Steve Weißflog / pixelio.de

Routinemäßige Aquarienpflege

Warum man ein Aquarium warten sollte…

Einige Aquarienbesitzer machen sich oft nicht viele Gedanken über die Wartung. Immerhin haben sie einen Filter und ein paar Fische, die sich am Boden ernähren und alles aufsammeln, was dort herunterfällt. Was ist also noch nötig?

Manche verweisen auf die Tatsache, dass niemand die Flüsse, Seen und Ozeane reinigt. Und das ist auch gut so. Warum also das Aquarium reinigen? Das ist eigentlich eine gute Frage. Mutter Natur ist nicht untätig, sie leistet gute Arbeit bei der Reinigung in der freien Natur. Seen, Flüsse und Ozeane sind große Wasseransammlungen, in denen Strömungen und Wellen das Wasser zirkulieren lassen. Niederschläge fügen frisches Wasser hinzu. Und lebende Pflanzen produzieren Sauerstoff und absorbieren Kohlendioxid. Das gewaltige Wasservolumen dient auch dazu, schädliche Giftstoffe zu verdünnen.

Im Gegensatz zu Gewässern in der Natur handelt es sich bei einem Aquarium um eine relativ kleine Wassermenge. Hinzu kommt, dass es sich um ein geschlossenes System handelt, das sich deutlich von einem Lebensraum in der Natur unterscheidet. Nichts geht in das Becken hinein oder aus ihm heraus, es sei denn, man selbst hat damit etwas zu tun.

Filter sind sicherlich hilfreich, aber wenn sie nicht gewartet werden, verstopfen sie und können mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Tatsächlich produzieren Fische kontinuierlich Abfälle. Nicht gefressenes Futter zerfällt und potenziell schädliche Nebenprodukte sammeln sich langsam an. Ein Aquarium kann nur dann sauber bleiben, wenn man sich die Zeit nimmt es regelmäßig zu reinigen. Andernfalls wird der Lebensraum für die Fische im Laufe der Zeit immer ungesünder.

Wie oft sollte man ein Aquarium reinigen?

Häufigkeit der Reinigung

Es ist weder praktisch noch gesund, alle Oberflächen des Aquariums täglich oder gar wöchentlich zu behandeln. Es ist auch nicht ratsam, alles zur gleichen Zeit zu reinigen.

Um die Auswirkungen der Reinigung auf die nützlichen Bakterien so gering wie möglich zu halten, sollte die Reinigung von bakterienreichen Stellen, wie dem Filter und dem Bodengrund, zeitlich gestaffelt erfolgen. Wenn die Bakterienkolonien zu sehr gestört werden, kann dies den Stickstoffkreislauf so weit unterbrechen, dass es zu einem sprunghaften Anstieg von Ammoniak und/oder Nitriten kommt. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, das Wasser ein paar Tage nach einer größeren Reinigung zu testen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.

Tägliche Reinigung eines Aquariums

Zuerst sollte man eine kurze Sichtprüfung des Aquariums durchführen. Dabei sollte man sicherstellen, dass der Filter mit voller Leistung läuft, die Beleuchtung ordnungsgemäß funktioniert und alle anderen Geräte, die man hat, normal laufen. Dann sollte die Temperatur geprüft werden, um sich zu vergewissern, dass diese im richtigen Bereich liegt. Außerdem sollte man seine Fische zählen und schauen, ob sie gesund wirken. Ein guter Zeitpunkt dafür ist die Fütterung, da die Fische dann draußen sind und leicht beobachtet werden können. Wenn die Fische mit dem Fressen fertig sind, kann man nun das Becken untersuchen, um herauszufinden, ob sich Futterreste auf dem Boden befinden. Sollten zehn Minuten nach der Futtergabe noch Reste auf dem Boden zu finden sein, dann sollte man die Menge des Futters, bei jeder Fütterung, reduzieren. Wenn man nun feststellen sollte, dass sich Futterreste auf dem Boden des Aquarienbeckens absetzen, sollte man diese mit einer Mulmglocke beziehungsweise einem Bodengrundreiniger entfernen. Wenn der Wasserstand gesunken sein sollte, dann sollte man bei Bedarf aufbereitetes Wasser nachfüllen.

Man kann einmal darüber nachdenken, ob ein Aquarientagebuch hilfreich ist. Es ist nicht notwendig alles aufzuschreiben. Aber es ist sinnvoll, bei den täglichen Kontrollen alles zu notieren, was ungewöhnlich ist. Auf diese Weise kann man mögliche Tendenzen erkennen, die eventuell auftreten.

Wenn die Temperatur beispielsweise um einen Grad sinkt, ist das nichts Ungewöhnliches. Aber wenn sie vier Tage hintereinander um einen Grad sinkt, ist das ein Hinweis darauf, dass mit der Heizung etwas nicht stimmt. All das kann in wenigen Minuten erledigt werden, ohne großen Zeitaufwand.

Tägliche Checkliste:

  1. Visuelle Überprüfung der Ausrüstung/ Technik
  2. Zählen und beobachten der Fische
  3. Überprüfung der Temperatur
  4. Entfernung von Futteresten
  5. Auffüllen des Wasserstandes
  6. Auffälligkeiten notieren
Mit dem bloßen Augen kann man schon vieles erkennen, was eventuell nicht richtig funktioniert oder auffällig ist.
Bild: Steve Weißflog / pixelio.de

Wöchentliche Aufgaben bei der Aquarienpflege

Einige Fachleute befürworten einen wöchentlichen Teilwasserwechsel, während andere es vorziehen diesen alle paar Wochen durchzuführen. Solange er regelmäßig alle paar Wochen durchgeführt wird, ist die genaue Häufigkeit nicht so entscheidend. Man sollte aufbereitetes und nach Möglichkeit abgestandenes Wasser verwenden. Das Ersatzwasser sollte annähernd die Temperatur des Aquariums haben. Vor dem dem Wasserwechsel sollte man zuerst die anderen wöchentlichen und alle zwei Wochen stattfindenden Aufgaben durchführen. Den Teilwasserwechsel sollte man als letztes machen.

Eine weitere Aufgabe, die alle ein bis zwei Wochen durchgeführt werden sollte, ist die allgemeine Reinigung des Beckens. Wenn das Becken alle paar Wochen leicht gereinigt wird, dann wird es nie übermäßig schmutzig.

Man sollte die Außenflächen des Beckens mit einem ammoniakfreien Reinigungsmittel für Aquarien abwischen oder einfach ein feuchtes Tuch dafür verwenden. Verschmutzungen von lebenden oder künstlichen Pflanzen kann man beseitigen, indem man sie schüttelt. Die Innenseiten der Scheiben sollte man ebenfalls schrubben, um alle Algen zu entfernen. Danach sollte man eine Pause von zehn bis fünfzehn Minuten machen, damit sich alles ein wenig beruhigt. Nach dieser Ruhepause sollte man das Substrat beziehungsweise Kies absaugen, um Ablagerungen zu entfernen. Zum Schluss kann man nun einen Teilwasserwechsel durchführen. In einem Notizbuch kann man Aufzeichnungen zu den durchgeführten Arbeiten und allen ungewöhnlichen Beobachtungen im Becken machen.

Wöchentliche Checkliste:

  1. Außenflächen abwischen
  2. Ablagerungen auf Pflanzen abschütteln
  3. Scheiben von innen reinigen
  4. Substrat absaugen
  5. Wasser teilweise wechseln
  6. Notizen machen

Monatliche Aufgaben der Aquarienpflege

Wassertests sollten monatlich durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sich nichts Unbemerktes zusammenbraut. Dabei sollten folgende Parameter getestet werden:

  • pH-Wert
  • Ammoniak
  • Nitrit
  • Nitrat
  • (Phosphate, nur bei Algenproblemen)

Die Wassertests sollte man durchführen, bevor man das Wasser wechselt oder andere Wartungsarbeiten durchführt. Wenn man lebende Pflanzen hat, dann sollte man sie auf abgestorbene Blätter untersuchen und diese entfernen. Auch überschüssiges Wachstum kann man abschneiden.

Als nächstes kann man nun zu den wöchentlichen beziehungsweise zweiwöchentlichen Reinigungsarbeiten übergehen, gefolgt von einem Teilwasserwechsel. Einen Eimer Wasser aus dem Aquarium benötigt man für die Filterwartung. Besitz der Filter wieder auffüllbare Materialien, wie Aktivkohle oder Zeolith, dann sollte man diese austauschen. Mit dem übrig gelassenem Wasser im Eimer kann man nun die mechanischen Elemente des Filters ausspülen. Sollten die technischen Bestandteile stark verstopft sein, dann müssen diese ausgetauscht werden. Es ist nicht ratsam das gesamte Filtermedium auf einmal zu ersetzen, denn sonst können große Teile der nützlichen biologischen Kolonien verloren gehen. Im nächsten Monat kann man das restliche Material ersetzen. Mechanische Substanzen, wie zum Beispiel Schaumstoff, muss im Allgemeinen nur ein- oder zweimal pro Jahr ausgetauscht werden.

Monatliche Checkliste:

  1. Wassertests
  2. Lebende Pflanzen nach Bedarf beschneiden
  3. Wöchentliche/ zweiwöchentliche Aufgaben durchführen
  4. Wechsel der Filterelemente
  5. Wartung und Testergebnisse notieren
Die Wassertests für Aquarien sollten einmal im Monat durchgeführt werden.
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Regelmäßig durchzuführende Aufgaben bei der Aquarienpflege

Zusätzlich zu den planmäßigen Wartungsarbeiten gibt es einige Dinge, die bei Bedarf durchgeführt werden sollten. Dazu gehört einmal pro Jahr das Auswechseln der Glühbirnen. Unabhängig davon, ob sie durchgebrannt sind oder nicht.

Die Überprüfung der Schläuche bei der Luftpumpe und die Schläuche, eines Kanisterfilters, wenn man einen hat, ist ebenfalls sehr wichtig. Auch der Einlass des Kanisterfilters sollte mit einer Filterbürste gereinigt werden.

Lebende Pflanzen sollte man düngen, wenn man welche besitzt.

Regelmäßige Checkliste:

  1. Glühbirnen ersetzen
  2. Schläuche prüfen und reinigen
  3. Filtereinlass reinigen
  4. Pflanzen düngen

Reinigungsutensilien für ein Aquarium

Für die Pflege eines Aquariums benötigt man nicht viel Ausrüstung. Es ist jedoch hilfreich, ein paar spezielle ,,Werkzeuge“ zur Hand zu haben. Das wichtigste Utensil ist ein Aquarieneimer, den man für nichts anderes verwenden sollte. Zwei Eimer sind hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig. Neben dem Eimer gehören eine Mulmglocke, ein Wasseraufbereiter, ein Algenschrubber, eine Filterbürste, ein für Aquarien geeigneter Glasreiniger, ein weicher Lappen und einige Handtücher zu den Reinigungsmaterialien. All diese Dinge können im Eimer aufbewahrt werden, damit die Reinigung schnell und einfach vonstatten geht. Außerdem benötigt man neues Filtermaterial. Falls man echte Pflanzen hat, noch Dünger und eine kleine Schere zum Zurechtschneiden von Pflanzen.

Ausrüstung Checkliste:

  1. Wassereimer
  2. Mulmglocke
  3. Algenschrubber
  4. Filterbürste
  5. Aquariensicherer Reiniger
  6. Reinigungstücher/ Handtücher
  7. Ersatzfiltermaterial
  8. Schere zum Kürzen der Pflanzen
  9. Pflanzendünger
Der Eimer für das Aquarium sollte auch nur dafür benutzt werden.
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Quellen und weitere Informationen

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