Gibt es Quallen in der Ostsee?

In diesem Artikel möchten wir uns mit dem Thema befassen, ob in der salzarmen Ostsee Quallen vorkommen. Man könnte davon ausgehen, dass der dortige Salzgehalt zu gering für diese Meerestiere ist, aber das wäre eine Fehleinschätzung.

Gibt es nun Quallen in der Ostsee. Die Antwort lautet eindeutig: JA! In dem Baltischen Meer wurden schon mehrere Quallenarten beobachtet. Einige Artgenossen verschwinden für einige Jahre und tauchen dann wieder auf. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass mindestens 5 verschiedene Arten dieser Meeresbewohner in der Ostsee heimisch sind.

Zwei weitere Arten werden nicht zu den 5 oben genannten Quallen gezählt, weil sie keine Nesselzellen besitzen. Sie sehen zwar aus, wie Quallen und werden sogar als Quallen bezeichnet, werden aber zoologisch nicht als solche betrachtet. Es handelt sich dabei um die Meerwalnuss- und Rippenqualle. Wobei die Meerwalnuss Qualle eine untergeordnete Art der Rippenquallen ist.

Die meist verbreitetste Art an der Ostsee ist die Ohrenqualle.
Bild: Marat Gilyadzinov / unsplash

Welche Quallen gibt es in der Ostsee?

Man findet fünf verschiedene nachgewiesene Quallenarten an der Ostsee. Es sind die: Kompass-, Blaue Nessel-, Ohren-, Schwarzmeer- und Gelbe Haarquallen (die auch als Gelbe Nesselquallen betitelt werden).

Hierzu noch eine Tabelle mit wichtigen Fakten zu den Quallen (der Größe nach sortiert, von Groß immer kleiner werdend):

NameLat. BezeichnungDurchmesserTentakellängeAlter
Gelbe HaarqualleCyanea capillata210 cm36,6 m12 Monate
Blaue NesselqualleCyanea lamarckii30 cm1 m12 M.
KompassqualleChrysaora hysoscella25-30 cm1,5 m12 M.
OhrenqualleAurelia aurita20-30 cm~10 cm6 M.
Schwarzmeer QualleBlackfordia virginica1,8 cmwenige mmunbekannt
Größentabelle
Die Gelbe Haarqualle. Die Größte unter den heimischen Quallen in der Ostsee.
Bild: Marat Gilyadzinov / unsplash

Wann kommen Quallen in die Ostsee?

Quallen werden normalerweise im Spätsommer in die Nähe der Strände gespült. Wind und Strömungen bescheren den Badegästen die glibberigen Besucher. Zumeist kommen sie aus der Nordsee.

Wichtige Fragen, kurz beantwortet

Sind Quallen gefährlich oder giftig?

Die Quallenarten, die in der Ostsee vorkommen, sind für den Menschen normalerweise nicht gefährlich. Giftig sind jedoch alle Quallen der Ostsee. Das Gift löst meist Hautirritationen, Schmerzen und ein Brennen aus. Es fühlt sich so an, als ob man Brennnesseln berührt. In manchen Fällen kommt es zu Juckreiz, Kopfweh, Schwindel und Angst. Reagiert jemand allergisch auf den Stich einer Qualle, kann es auch schlecht ausgehen. Genauso, wie bei einem Bienen- oder Wespenstich, kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen.

Besonders tückisch: Selbst wenn Quallen schon mehrere Tage tot am Strand liegen, können ihre Tentakeln mit den Nesselzellen noch aktiv sein und man kann sich daran ,,verbrennen“.

Gibt es überhaupt Feuerquallen?

Der Begriff Feuerqualle ist ein Oberbegriff für alle Quallen, die bei einer Berührung stechen und dabei ihre Nesselkapseln freisetzen. Das ruft ein schmerzhaftes und unangenehmes Brennen der Haut hervor. In der Ostsee kann man solche Erfahrungen mit der Kompass-, Blauen Nessel- und Gelben Haarqualle bzw. Gelben Nesselqualle machen. Die Ohren- und Schwarzmeer Qualle hat nur sehr schwaches Gift, dass durch die Nesselzellen fließt. Zudem sind die ,,Nadeln“ an den Tentakeln nicht stark genug, um menschliche Haut zu durchdringen.

Wo kommen Quallen vermehrt vor?

Quallen sind meist in sehr tiefen Gewässern zu finden. Dort fühlen sie sich zu Hause. Allerdings werden sie von den Strömungen und Wellen auch in die Nähe von Stränden getrieben.

Was fressen Quallen?

Die Quallen in der Ostsee ernähren sich von Plankton, kleinen Fischen und Krebsen, Fischeiern, Larven anderer Tiere und anderen Quallen.

Warum sagt man auch Medusa oder Meduse zu den Quallen?

Der wissenschaftliche Begriff für Quallen ist Medusa oder Meduse. Qualle sagt man zu dem Tier, wenn es sich im Endstadium seiner Wachstumsphase befindet. Das Meereswesen also erwachsen ist.

Informationen und weitere Quellen:

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